An Rhein und Ruhr. Der Fahrplanwechsel im VRR bringt nicht nur zwei neue Regionalexpress-Linien, sondern daneben mehr als zwei Dutzend weitere Änderungen.

Insgesamt 49 Linien im regionalen Bahnverkehr ballen sich im Bereich des Verkehrsverbund Rhein-Ruhr. Die Gesamtzahl ändert sich kaum mit dem Fahrplanwechsel am 15. Dezember. Dennoch müssen viele Bahn-Pendler umdenken.

Der VRR hat ein Großteil seines Angebotes auf den Kopf gestellt. Das zieht sich teilweise bis hinunter zu örtlichen Bus-, U-Bahn oder Straßenbahn-Linien. Im Bahnverkehr müssen sich Bahn-Nutzer auf teilweise gravierende Änderungen einstellen, bei S-Bahnen, bei Regionalbahnen und auch bei Regionalexpress-Linien.

Kurz-Zusammenfassung: Das ist neu bei Regional-Express-Linien im VRR

  • zwei Linien sind komplett neu (Betreiber, Fahrzeuge, Strecke)
  • drei Linien fahren mit veränderter Streckenführung
  • mehrere Linien erweitern abgestimmt mit S-Bahn-Linien das Fahrtangebot auf bestimmten Verbindungen
  • Bauarbeiten in Düsseldorf-Bilk haben Auswirkungen auf den Bahnverkehr
  • Betroffen sind der RE2, RE4, RE5, RE6, RE7, RE8, RE10, RE13, RE14, RE19, RE42 sowie die beiden neuen Linien RE44 und RE49. Alle Details lesen Sie weiter unten

Bei zwölf RE-Linien im VRR gibt es Veränderungen

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Bei den Regional-Express-Linien gibt es zum Teil gravierende Veränderungen auf insgesamt zwölf Linien. Nur bei acht RE-Linien bleibt weitgehend alles beim Alten. Jedoch sollten sich Bahn-Nutzer auch dort vorab schlau machen: Es kann auf allen Linien zu „Minutenabweichungen“ zum bisherigen Fahrplan kommen“, sagt ein VRR-Sprecher auf Nachfrage.

Die größten Veränderungen vorab:

  • Mit der neuen Linie RE 49 gibt es erstmals eine Direktverbindung zwischen Wesel und Wuppertal über Oberhausen, Essen und Mülheim.
  • Die neue Linie RE 44 (Fossa-Emscher-Express) ersetzt die bisherige Linie RB 44.
  • Und die Linie RE 14 fährt auf einem Streckenabschnitt öfter als bisher und fährt auf vielen Fahrten mit einem Zugteil ohne Umstieg bis Coesfeld; der andere Zugteil fährt wie gehabt bis Borken.

Übersicht: Bei diesen RE-Linien müssen Bahn-Nutzer umdenken

RE 2:Der Rhein-Haard-Express (Düsseldorf-Münster) fährt künftig bis nach Osnabrück Hauptbahnhof. Zusammen mit der Linie RE 42 werden künftig zwischen Essen Hbf und Münster Hbf stündlich drei Fahrten angeboten, bisher sind es zwei. Aber: Die Linie RE2 hält zwischen Recklinghausen Hbf und Münster Hbf tagsüber künftig nur noch in Haltern am See und in Dülmen: Halte wie Sythen oder Buldern fallen weg. So sind Züge künftig bis zu 15 Minuten schneller am Ziel, sagt der VRR. Ausnahme: „Frühmorgens und spätabends“ stoppt der RE2 an allen Halten zwischen Wanne-Eickel und Münster Hbf.

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RE 4: So genannte Verstärkerzüge auf der Linie fallen vom 16. Dezember bis 20. April 2020 zwischen Mönchengladbach und Düsseldorf aus. Das liegt nicht am Fahrplanwechsel, sondern daran, dass der Bahnhof Düsseldorf-Bilk ausgebaut wird und dort Gleise gesperrt sind.

RE 5: Beim RRX der Linie RE 5 gibt es nur eine kleine Änderung, sagt der VRR. Samstags wird die Fahrt um 21.16 Uhr ab Koblenz über Köln Messe/Deutz bis nach Duisburg Hbf verlängert. Insgesamt ist der Zug auf der Verbindung 3.02 Stunden unterwegs.

RRX-Züge jetzt auch auf der Regionalexpress-Linie RE6

RE 6: Die Deutsche Bahn gibt die Linie RE 6 (Minden - Hamm - Dortmund - Düsseldorf - Köln/Bonn Flughafen) an das Bahnunternehmen National Express ab, das bereits seit Juni diesen Jahres die Linie RE 5 mit Zügen in Rhein-Ruhr-Express-Ausführung (RRX) fährt. Im Dezember 2020 übernimmt National Express dann auch die Linie RE 4 (Aachen-Dortmund), zusätzlich zu den bisherigen Linien RE7 (Krefeld-Rheine) und RB 48 (Bonn-Wuppertal-Oberbarmen).

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Wichtig für Pendler mit Ziel Düsseldorf: Durch die Bauarbeiten der Erweiterung des Bahnhofs Düsseldorf-Bilk fährt die Linie RE6 ab 16. Dezember bis 20. April 2020 ohne Halt von Düsseldorf nach Köln-Messe/Deutz (die tiefe Ebene des Bahnhofs). Züge verkehren währenddessen nicht in Neuss Hbf, Dormagen und Köln Hbf. Das gleiche steht auch für die Zeit vom 14. Juni 2020 bis 12. Dezember 2020 bevor, teilte National Express mit.

RE 7: Beim Rhein-Münsterland-Express (Krefeld-Rheine) gibt’s kleine Änderungen: Freitags, samstags und vor Feiertagen fährt der RE 7 ab Münster um 21.34 Uhr nicht mehr nur bis Hagen, sondern weiter bis Köln Hbf. In Gegenrichtung fährt der Zug ab Krefeld (Abfahrt: 22.35 Uhr) nicht nur bis Köln, sondern weiter bis nach Hamm.

Mehr Verbindungen zwischen Hagen und Hamm am Wochenende

RE 8: Der Rhein-Erft-Express (Mönchengladbach-Rommerskirchen-Köln) tauscht den Linienweg mit der Regionalbahn RB 27. Das bedeutet: Die Linie RB 27 fährt nicht mehr über Porz (Rhein) und hält stattdessen am Flughafen Köln/Bonn. Die Linie RE 8 fährt mit neuen Fahrzeugen bis Porz und verkehrt nur von montags bis samstags ab und nach Mönchengladbach. Sonn- und Feiertags endet die Linie RE 8 künftig in Rommerskirchen. (weitere Details zur Linie RB 27 im Überblick zu den Regionalbahnen)

RE 10: Der Niers-Express (Düsseldorf-Kleve) der Nordwestbahn wird während der Bauarbeiten am Bahnhof Düsseldorf-Bilk zwischen 16. Dezember und 20. April 2020 ab Krefeld umgeleitet und endet in Duisburg Hbf . Auch das ist keine Folge des Fahrplanwechsels.

RE 13: Der Maas-Wupper-Express (Venlo-Hamm) fährt am Wochenende öfter als bisher zwischen Hagen Hbf und Hamm.

„Der Borkener“ hält künftig auch in Essen West und Essen-Steele

RE 14: Die Verbindung zwischen Borken und Essen (Der Borkener) wird zwischen Essen Hbf und Dorsten zum 30-Minuten-Takt verdichtet. Das gilt montags bis samstags. Zudem wird die Linie bis auf die Sonntage über Essen Hbf bis nach Essen-Steele verlängert und hält mit jeder zweiten Fahrt – also einmal stündlich – auch in Essen West. Damit soll kompensiert werden, dass dort die Linie S1 wegen des neuen Fahrplan-Takts nur noch zweimal stündlich fährt und nicht mehr dreimal.

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RE 19: Die Linie (Düsseldorf-Arnheim) am rechten Niederrhein bekommt einen Ableger – RE 19a. Sie ersetzt die bisherige Linie RB 32 (Der Bocholter) und verbindet nach wie vor Wesel und Bocholt, solange die Strecke dort nicht elektrifiziert ist. Das sollten ersten Plänen nach zu diesem Fahrplanwechsel passiert sein, wird sich aber noch ein paar Jahre verzögern, teilte die DB mit.

RE 19 fährt künftig früh morgens öfter in Richtung Düsseldorf

Pendler des RE 19 (Rhein-Ijssel-Express) können sich auf mehr morgendliche Züge in Richtung Düsseldorf einstellen und auf geänderte Abfahrtzeiten. Ab Emmerich etwa gibt es künftig zwischen 5:08 und 7.08 Uhr insgesamt sieben Früh-Züge in Richtung Oberhausen, Duisburg und Düsseldorf. Bisher sind es vier. Der erste Zug startet bis dato um 5.51 Uhr in Emmerich. Und zur Erinnerung: Seit Juni diesen Jahres hält die Linie RE 19 wieder auch in Emmerich-Elten. Der erste Frühzug startet dort ab 5.51 Uhr in Richtung Düsseldorf.

RE 42: Die Linie zwischen Mönchengladbach und Münster (Niers-Haard-Express) fährt über Krefeld, Duisburg und Essen Hbf weiter über Recklinghausen und Dülmen nach Münster. Gut für Pendler im nördlichen Ruhrgebiet: In Recklinghausen Süd halten die Züge Richtung Essen Hbf und Münster Hbf künftig fast doppelt so oft wie bisher, hebt der VRR hervor. Während die Linie RE2 künftig zwischen Münster und Recklinghausen Hbf mehrere Bahnhöfe (siehe oben) auslässt, stoppt die Linie RE 42 zweimal stündlich tagsüber an allen Halten. Einige der Früh- und Spät-Züge fahren künftig als RE 42 zwischen Essen und Münster Hbf, nicht mehr als RE2.

Die Linie RE 44 fährt nicht mehr bis Dorsten

RE 44: Die von der Nordwestbahn betriebene Linie RB 44 (Der Dorstener) wird ersetzt durch den neuen „Fossa-Emscher-Express“ und wird zum Regionalexpress RE 44, ebenfalls der Nordwestbahn. Der neue Name deutet darauf hin: Der RE 44 fährt nicht mehr bis Dorsten! Er fährt künftig montags bis samstags jede halbe Stunde zwischen Gladbeck und Essen und weiter bis Oberhausen. Zusammen mit der Linie S9 ergibt sich so künftig ein „angenäherter 15-Minuten-Takt“ zwischen Gladbeck und Essen Hbf, sagt der VRR. Das aber voraussichtlich erst ab Mai 2020, wenn die S9 bis Recklinghausen fährt.

Die Linie RE 44 erhöht zudem das Zug-Angebot zwischen Moers und Duisburg – aber erst ab März 2020. Neben der Linie RB 31 fährt sie dann montags bis freitags bis Moers. Was hingegen ab 15. Dezember kommt: Die Linie RE 44 fährt mit dem Fahrplanwechsel abends eine Stunde länger, als die Linie RB 44. Weil aber Triebfahrzeugführer fehlen, deren Ausbildung noch nicht abgeschlossen ist, verkehren Züge vorerst bis März 2020 nur zwischen Oberhausen Hbf und Bottrop Hbf . Und zwischen Dorsten und Bottrop fahren künftig die Linien RE 14 und S9 verstärkt.

RE 49 – Neue Linie verbindet erstmals Wesel mit Essen direkt

RE 49: Der VRR reagiert mit Einführung der Linie RE 49 auf die bis dato wenig attraktive Bahn-Verbindung zwischen rechtem Niederrhein und dem mittleren Ruhrgebiet, also etwa von Wesel, Hamminkeln oder Dinslaken aus nach Essen. Reisende mussten umsteigen, entweder in Oberhausen oder in Duisburg Hbf. Die Linie RE49 (Wupper-Lippe-Express) verbindet künftig Wesel mit Wuppertal Hbf direkt und fährt über Oberhausen, Mülheim, Essen und Velbert-Langenberg. Sie ergänzt abschnittsweise die Linien S3 und S9 und ersetzt zwischen Oberhausen und Wesel die Linie RB 35.

Was zudem neu ist: Auf der Linie RE 49 kommen neue Fahrzeuge zum Einsatz. Sie sollen unter anderem die Barrierefreiheit an Bahnsteigen verbessern.