Ruhrgebiet. Bei 40 Grad wollen die Menschen im Ruhrgebiet ins Freibad. Doch am Freitag blieben einige Bäder in Herne, Mülheim und Duisburg geschlossen.
Es ist heiß. So heiß, dass die Massen schon morgens in die Freibäder der Region stürmen – oder eher stürmen wollen. Auch am Freitag sind 40 Grad angesagt, doch fünf große Bäder im Ruhrgebiet sind oder waren geschlossen. Die gewünschte Abkühlung muss deshalb ausbleiben. Und das aus den unterschiedlichsten Gründen. Ein Überblick:
Naturbad Mülheim-Styrum
Am Freitag hat das Naturbad in Mülheim-Styrum über Facebook bekannt gegeben, dass der Badebetrieb nicht aufgenommen werden kann. Der Grund: Das Wasser droht zu kippen. Über Nacht habe sich das Becken nicht ausreichend herunterkühlen lassen.
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Damit habe das Wasser eine Temperatur von fast 26 Grad. Bei dieser Wärme bestehe die Gefahr, dass das Wasser kippt – und das könnte gesundheitliche Risiken bedeuten. Auch die Zugabe von Frischwasser habe nichts gebracht. Dagegen hat das Mülheimer Wennmann-Bad seit Freitag wieder geöffnet.
Am Samstagmorgen konnte das Team des Naturbades erst einmal Entwarnung geben: Die Wassertemperatur ist wieder unter den kritischen Bereich gesunken. Das Bad wird deshalb am Samstag regulär um 10 Uhr öffnen.
Südpool in Herne
Einige Bahnen konnten die Frühschwimmer am Morgen noch im Südpool ziehen – doch bereits eine Stunde nach Öffnung des Freibads mussten sie das Wasser verlassen. Wegen eines Leitungsbruchs war die Desinfektion des Wassers nicht mehr gewährleistet und der Betreiber musste seine Gäste bitten, das Bad zu verlassen.
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Durch den Leitungsbruch wurde zusätzlich der Keller unter Wasser gesetzt. Aus Sicherheitsgründen muss das Bad vorsorglich für den restlichen Tag geschlossen bleiben. Die Techniker seien aber schon mit Hochdruck dabei, den Schaden zu beheben.
Freibad Wolfssee in Duisburg
Schon am Donnerstag musste das Freibad Wolfssee in Duisburg geschlossen werden. Bei der morgendlichen Begehung sei einem Mitarbeiter ein grünlich-bläulicher Schimmer im Wasser aufgefallen. Nach einer Untersuchung des Gesundheitsamts war klar: Das Wasser ist von Blaualgen befallen.
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Der Badebetrieb bleibt deshalb bis auf Weiteres eingestellt. Auch die Liegewiesen können nicht genutzt werden. „Das wäre zu gefährlich“, sagt Frank Skrube vom DKJ SV Poseidon, der das Freibad betreibt. „Man kann nicht mehrere tausend Leute bei der Hitze ins Freibad lassen, und dann können sie nicht ins Wasser.“
Baldeneysee Essen
Vier Tage lang war die Badestelle am Baldeneysee in Essen geschlossen. Der Grund: Das Gesundheitsamt hatte das Verbot erlassen, nachdem es am vergangenen Samstag wie aus Kübeln gegossen hatte. Denn bei Starkregen laufen die Regenrückhaltebecken entlang der Ruhr über, ungeklärtes Wasser gelangt in die Ruhr.
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Nun hat die Badestelle wieder geöffnet. Wenn es am Wochenende wie angekündigt zu Starkregen kommt, könnte der Badespaß in der kommenden Woche wieder vorbei sein. Viele Besucher hatten sich allerdings nicht an das Verbot gehalten.
Südpark-Bad in Bochum
Nicht plötzlich, aber trotzdem ärgerlich: Das Hallenfreibad Höntrop wird umgebaut und ist deshalb geschlossen. Rund 40 Millionen Euro sollen in die Modernisierung des Schwimmbades investiert werden. Die umfangreiche Modernisierung soll viel mehr Besucher anziehen und damit auch dazu beitragen, den hohen Zuschussbedarf dauerhaft zu senken, der den städtischen Haushalt immer stärker belastet hat. Besonders das Höntroper Schwimmbad hat tiefrote Zahlen geschrieben.
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Die Betreiber haben viel vor. Das marode Hallenbad wird abgerissen, nur Zuschauertribüne und der erst 2012 sanierte Sprungturm bleiben erhalten. Doch den Betreibern ist bewusst, dass sie viel Zeit investieren müssen. Frühestens 2023 soll das Bad wieder öffnen.