Velbert/Essen. Die in einem Kanalschacht schwer verletzt gefundene Kassandra aus Velbert ist fast eine Woche nach der Tat aus dem Koma erwacht. Die Polizei zeigt sich inzwischen auch optimistisch, die Tat aufklären zu können. Über das Wochenende seien zahlreiche Hinweise eingegangen.
Eine Woche nach ihrer schweren Misshandlung ist die neunjährige Kassandra aus Velbert am Montag im Krankenhaus wieder zu Bewusstsein gekommen. Das Mädchen habe auf Ansprache reagiert, sich aber noch nicht selbst artikulieren können, sagte ein Sprecher der Polizei Mettmann auf ddp-Anfrage.
Jede Menge Hinweise
Die Polizei macht inzwischen auch erste Fortschritte bei der Suche nach dem Täter. Zwar gebe es noch nicht die «ganz heiße Spur», meinte der Sprecher. Doch hätten die Fahnder über das Wochenende eine ganze Menge Hinweise bekommen. «Wir sind inzwischen ziemlich optimistisch, dass wir diesen Fall geklärt bekommen», meinte der Sprecher.
In der Nacht zum vergangenen Dienstag war das als vermisst gemeldete Kind von einem Suchhund der Polizei in einem Kanalschacht in rund 1,50 Meter Tiefe gefunden worden. Sie war schwer misshandelt worden. Die Ärzte stellten ein Schädel-Hirn-Trauma sowie innere Bauchverletzungen bei dem Mädchen fest. Hinweise auf einen sexuellen Missbrauch fanden sich bei der Untersuchung nicht.
Spuren am Tatort sichergestellt
Die Ermittler hoffen, dass das Mädchen ihnen etwas zum Tathergang sagen kann. Man werde in den kommenden Tagen schonend versuchen, das Kind zu befragen, sagte Staatsanwalt Rüdiger Ihl. Der Gesundheitszustand Kassandras habe sich in den vergangenen Tagen stetig verbessert.
Die Polizei wertet nach eigenen Angaben derzeit die Spuren aus, die in der Umgebung des Tatorts sichergestellt wurden. Am Freitag waren rund 60 Beamte im Einsatz, um die Umgebung abzusuchen, am Sonntag hatten rund 30 Polizisten die Gegend um den Tatort durchkämmt. Bei beiden Suchaktionen seien Spuren gefunden worden, sagte der Polizeisprecher. Am Montag befragten die Beamten erneut Anwohner in der Nähe des Tatorts.
Kassandra war am vergangenen Montagabend von einer Nachmittagsbetreuung des Katholischen Jugendwerks nicht nach Hause gekommen. Die besorgten Eltern hatten daraufhin Anzeige erstattet. (ap/ddp)