Gelsenkirchen/Rom. . Alle Mann an Bord: 700 Schüler, Lehrer und Eltern vom Gauß Gymnasium steigen in Reisebusse Richtung Rom. Dort erwartet sie sogar der Papst. . .
Noch einmal die Mutter umarmen, den Familienhund streicheln, ein Erinnerungsfoto vor dem Reisebus schießen, den Pass bereithalten und dann geht es los: Über 600 Schüler, 32 Lehrer und 16 Eltern, darunter auch eine Ärztin, des Carl-Friedrich-Gauß Gymnasiums fahren gemeinsam nach Rom. Das 50-jährigen Schuljubiläum feiert die Gelsenkirchener Schule mit einer Klassenfahrt der Superlative.
14 Busse bringen die gesamte Schülerschaft für eine Woche nach Italien. Um das alles zu organisieren, musste am Freitagmittag nicht nur die Polizei anrücken. „Eine Gruppe aus Schülern der Schülervertretung und einigen Lehrern war letztes Jahr schon da, um alles zu planen“, sagt Mittelstufenkoordinator Stefan Meissner. Eine Unterkunft für fast 700 Personen in der italienischen Hauptstadt zu finden, sei nämlich gar nicht so leicht gewesen. Unterschlupf finden die Reisenden deshalb auf einem Campingplatz nahe Rom in Bungalows.
Aufregung und Vorfreude
Auch die Abreise der Gruppe gestaltete sich als gar nicht so leicht. Während die Oberstufenschüler schon am Dienstag zum Gardasee vorgefahren sind, mussten am Freitagmittag alle anderen gleichzeitig abreisen. Weil die meisten Eltern ihre Kinder persönlich zum Bus brachten, entstand ein großes Gewusel. Etwas wehmütiger Abschiedsschmerz mischte sich mit Aufregung und Vorfreude.
„Mit den Leuten zusammen zu sein und etwas zu sehen, darauf freue ich mich am meisten“, sagt die 15-jährige Jo Ann. „Wir werden auch die Katakomben erkunden, da bin ich gespannt drauf“, ergänzt die 12-jährige Iliana kurz vor dem Einsteigen in den Bus.
Abreise produziert „Verkehrsinfarkt“
Gegen 15 Uhr setzte die Karawane sich schließlich in Bewegung. Rund 20 Stunden Fahrt liegen vor der Gruppe. Da kommen selbst die Lehrer in Jogginghose und mit Sonnenbrille. Die Polizei eskortierte die Reisebusse vom hoffnungslos überfüllten Busparkplatz an der Veltins-Arena zur Autobahn. „Wir produzieren einen lokalen Verkehrsinfarkt“, sagt Meissner.
Nicht nur für die Lehrer ist der XXL-Ausflug eine Herausforderung. Auch Lukas Roßkamp vom Reiseveranstalter Höffmann hat Respekt vor seiner Aufgabe: „Die Verantwortung für so viele Schüler zu übernehmen ist auch für mich neu.“
Ein buntes Programm in Rom geplant
In Rom erwartet die Schüler ein abwechslungsreiches Programm.
Während es für die Kleineren zum Maronenprobieren und Eisessen geht, besuchen die Mittelstufenschüler den Strand. Die Oberstufenschüler dürfen sich auf einen Ausflug ins römische Ausgehviertel freuen. Außerdem stehen für alle Stadtführungen und eine Audienz bei Papst Franziskus am Mittwoch auf dem Programm.
„Rom ist der Ausgangspunkt unserer Kultur“, antwortet Meissner auf die Frage, warum ausgerechnet die italienische Hauptstadt als Destination gewählt wurde. Immer wieder sei Rom Thema im Unterricht und das in allen Klassen. „Nicht nur in Latein, auch in Geschichte, Kunst und Musik“, erklärt Meissner.
Schulleiter Frank Kaupert fährt ebenfalls im Bus nach Rom. „Ich will bei allem dabei sein und alles mitmachen“, sagt er. Einige andere Lehrer reisen mit dem Flugzeug an.