Bochum. . Das kam überraschend. Der Angeklagte im Mordfall Rottstraße hat erklärt, dass er sich bei seinen beiden Verteidigern nicht gut aufgehoben fühle.

Der mutmaßliche Mörder von der Bochumer Rottstraße will seine beiden Verteidiger loswerden. Als der Richter am achten Sitzungstag am Freitag (23.) gerade eine gute Bekannte (80) der Opfer im Zeugenstand belehren wollte, drängelte sich der 35-Jährige mit Handzeichen dazwischen und hielt ein handschriftliches Papier in die Luft.

„Seit einiger Zeit fühle ich mich bei meinen Rechtsanwälten nicht mehr gut aufgehoben“, las er sein im Gefängnis verfasstes Schreiben vor. Der eine Anwalt würde sich zu wenig einsetzen, der andere ihm zu wenig Infos geben. Er nannte auch zwei andere Anwälte mit Namen, von denen er künftig gern verteidigt werden wolle. Das Schwurgericht will in einer Woche entscheiden, ob der Angeklagte neue Pflichtverteidiger erhält.

Angeklagter bestreitet Vorwürfe

Der 35-Jährige bestreitet, am 10. Februar 2017 ein Ehepaar (78, 79) in dessen Wohnung an der Rottstraße äußerst brutal ausgeraubt zu haben. Die Frau (79) starb am Tatort, ihr Mann drei Wochen später im Krankenhaus.

Das Gericht hörte am Freitag auch eine Zeugin (80), die die Eheleute seit 35 Jahren aus dem Andza-Chor kannte. Sie sprach sehr gut über die Verstorbenen. Mit der 79-Jährigen habe sie zusammen den 80. Geburtstag feiern wollen. „Aber dazu ist es leider nicht mehr gekommen.“

Ein Urteil wird frühestens im März erwartet.