Bochum. . Aus Wut über seine Fahrweise soll ein Autofahrer (32) einen anderen Autofahrer verprügelt und ausgeraubt haben. Er steht jetzt vor Gericht.
Eine Gewaltattacke im Straßenverkehr hat einen 32-jährigen Familienvater auf die Anklagebank des Landgerichts gebracht. Der Wattenscheider soll sich über die zu schnelle Fahrweise eines anderen Autofahrers (54) so geärgert haben, dass er ihn verprügelte und sogar ausraubte. Nun droht dem Vater von drei Kindern (2 bis 6) eine Gefängnisstrafe.
Das Drama spielte sich am Mittag des 3. März 2017 auf der Wattenscheider Straße ab. Als beide Fahrer vor der nächsten roten Ampel warten mussten, soll der Angeklagte ausgestiegen sein, die Fahrertür des anderen aufgerissen und diesem ins Gesicht geschlagen haben. Es folgten laut Anklage weitere Faustschläge und sogar solche mit seinem Nietengürtel.
Zuletzt soll er dem Mann eine Kette vom Hals gerissen und sie in seine Tasche gesteckt haben. Das Opfer erlitt viele Schürfwunden. Der Anklagevorwurf: gefährliche Körperverletzung und besonders schwerer Raub. Mindeststrafe: fünf Jahre.
Angeklagte hat keinen gültigen Führerschein
Der Angeklagte hat keine Fahrerlaubnis. Der Asylbewerber besitzt nur einen syrischen Führerschein, der hier nicht gültig ist. Das wusste er auch, weil er zuvor zweimal von der Polizei gestoppt und darauf hingewiesen worden war. „Ich fahre schon 13 Jahre. Ich liebe es zu fahren“, sagte er.
Er will jetzt einen deutschen Führerschein machen, um in Vollzeit in der Transportbranche zu arbeiten. Der Richter fragte, ob er mal „über Alternativen nachgedacht“ habe angesichts der aktuellen Vorwürfe. Ein Urteil folgt noch. Der Angeklagte ist nicht geständig.