Düsseldorf. Den Grund,- Haupt- und Realschulen im Regierungsbezirk Düsseldorf sind durch einen Fehler in der Bezirksverwaltung 600 Lehrerstellen vorenthalten worden. Die Stellen sind fälschlicherweise für Gymnasien, Gesamtschulen und Berufskollegs ausgeschrieben worden.

Durch falsche Berechnungen hat die Bezirksregierung Düsseldorf rund 600 Lehrerstellen für Grund-, Haupt- und Realschulen in ihrem Bereich nicht ausgeschrieben. Wie ein Sprecher des NRW-Schulministeriums am Freitag in Düsseldorf mitteilte, wurden die Stellen fälschlicherweise den Gymnasien, Gesamtschulen und Berufskollegs zugerechnet. Da die Ausschreibungen bereits freigegeben wurden, kann der Fehler nicht mehr korrigiert werden.

Ministerium hatte Behörde auf Fehler hingewiesen

Den Angaben zufolge war es zu dem Fehler gekommen, obwohl das Schulministerium die Bezirksregierung rechtzeitig über die falsche Berechnung informiert hatte. Schulministerin Barbara Sommer (CDU) forderte von der Bezirksregierung, dafür zu sorgen, dass «den betroffenen Schulen keine Nachteile entstehen». Die Ungleichgewichte zwischen den Einzelschulen müssten «angemessen ausgeglichen werden», hieß es. Die Bezirksregierung müsse prüfen, ob unterbesetzten Schulen möglicherweise durch Lehrerversetzungen geholfen werden kann, erklärte der Sprecher.

Das Schulministerium wird den Angaben zufolge die weitere Entwicklung intensiv beobachten und die Bezirksregierung beraten. Zudem sollen ab kommender Woche Mitarbeiter in die zuständige Stelle der Bezirksregierung ent­sendet werden, die das weitere Verfahren begleiten.

Die Lehrergewerkschaft Verband Bildung und Erziehung (VBE) NRW kritisierte, dass «Stellenzusagen wieder einkassiert» wurden, obwohl die Klassen in vielen Schulen «noch immer zu groß» seien. «Falsche Berechnungen dürfen nicht auf dem Rücken der Kinder ausgetragen werden», sagte VBE-Chef Udo Beckmann. Man erwarte, dass die Landesregierung «Wort hält und keine Lehrerstelle wegen sinkender Schülerzahlen streicht». (ddp)