Witten. . Ein Wittener hat türkischstämmige Türsteher beschimpft und mit einem Schlagring bedroht. Das Gericht verdonnerte ihn zu 4000 Euro Strafe.
Wegen Volksverhetzung und unerlaubtem Waffenbesitz musste sich am Mittwoch (13.12.) ein 26-jähriger Wittener vor dem Amtsgericht Bochum verantworten.
Der Mann hatte im April 2017 Türsteher einer Diskothek in Bochum beschimpft. „Früher wärst du vergast worden. Verpiss dich aus meinem Land“, soll der Angeklagte die türkischstämmigen Männer beleidigt haben und dabei mit einem Schlagring gedroht haben.
Angeklagter spricht von einmaligem Ausrutscher
„Ich war betrunken und in Rage“, entschuldigte sich der Mann. Das sei ein einmaliger Ausrutscher gewesen, schließlich habe er selbst türkische und russische Freunde und gar nichts gegen Ausländer.
Die Polizei stellte bei ihm am Tattag 1,0 Promille Alkohol im Blut fest. Er habe Bier, Schnaps und Wodka getrunken und sei sauer gewesen, dass ihn die Türsteher nicht in die Disco ließen, erläuterte der Angeklagte. Die Männer hätten sich über ihn lustig gemacht. Den Schlagring habe er nur zum Schutz dabei gehabt, weil er nachts Angst habe vor möglichen Bedrohungen.
Staatsanwältin forderte 3600 Euro Geldstrafe
Die Staatsanwältin forderte wegen Volksverhetzung und unerlaubtem Waffenbesitz eine Geldstrafe von 3600 Euro. Der Angeklagte sei ansonsten geständig und nicht vorbestraft. Er bereue die Tat, aber es hätten rassistische Beweggründe vorgelegen.
Der Wittener entschuldigte sich in seinem Schlusswort und verwies darauf, dass er seinerzeit alkoholisiert gewesen sei. Richterin Franke verurteilte den Mann, der monatlich nach eigenen Angaben 1300 Euro netto verdient, zu einer Geldstrafe von 4000 Euro.