Ruhrgebiet. . Vom 21. März an soll zwischen Duisburg und Essen wieder der normale Fahrplan gelten. Doch zuvor kommt noch ein Wochenende, das es in sich hat.

  • Das ausgebrannte Stellwerk Mülheim-Styrum geht am Wochenende vor Ostern wieder in Betrieb
  • Vom 18. bis 21. März fahren zwischen den Hauptbahnhöfen Mülheim und Duisburg gut zwei Tage keine Züge
  • Vom 21. März an soll zwischen Duisburg und Essen wieder der normale Fahrplan gelten

Wenn das ausgebrannte Stellwerk Mülheim-Styrum am Wochenende vor Ostern wieder in Betrieb geht, vom 18. bis 21. März, dann können zwischen den Hauptbahnhöfen Mülheim und Duisburg gut zwei Tage keine Züge fahren. Das sind nur neun Kilometer Strecke, doch die Folgen sind noch bis Dortmund und Düsseldorf zu spüren: Züge fallen aus, werden umgeleitet oder durch Busse ersetzt. „Für die Kunden heißt es noch einmal: tapfer sein“, sagt Bahnsprecher Dirk Pohlmann.

Das ausgebrannte Stellwerk in Mülheim

Die Bahn will das ausgebrannte Stellwerk am Bahnhof Styrum wieder aufbauen.
Die Bahn will das ausgebrannte Stellwerk am Bahnhof Styrum wieder aufbauen. © Oliver Müller / FUNKE Foto Services
Am Donnerstag stellte das Unternehmen die Pläne für die Wiederinbetriebnahme vor. Bis März 2016 wird dies aber mindestens dauern. So lange müssen die Bahnfahrer mit einem provisorischen Fahrplan leben.
Am Donnerstag stellte das Unternehmen die Pläne für die Wiederinbetriebnahme vor. Bis März 2016 wird dies aber mindestens dauern. So lange müssen die Bahnfahrer mit einem provisorischen Fahrplan leben. © Roland Weihrauch/dpa
Beim dem Feuer am Morgen des 4. Oktober wurde die Bedienkanzel des Stellwerks komplett zerstört.
Beim dem Feuer am Morgen des 4. Oktober wurde die Bedienkanzel des Stellwerks komplett zerstört. © Oliver Müller / FUNKE Foto Services
Der Raum war komplett holzvertäfelt - das hat den Flammen Nahrung geboten.
Der Raum war komplett holzvertäfelt - das hat den Flammen Nahrung geboten.
Der Raum wird nun komplett leergeräumt und chemisch gereinigt.
Der Raum wird nun komplett leergeräumt und chemisch gereinigt. © Oliver Müller / FUNKE Foto Services
Peter Schubert zeigt den Relaisraum. Dieser Raum stand zwar voll Löschwasser, die Technik wurde aber augenscheinlich nicht beschädigt.
Peter Schubert zeigt den Relaisraum. Dieser Raum stand zwar voll Löschwasser, die Technik wurde aber augenscheinlich nicht beschädigt. © Oliver Müller / FUNKE Foto Services
Wäre der Relaisraum ebenfalls abgebrannt, wäre an einen Wiederaufbau nicht zu denken gewesen.
Wäre der Relaisraum ebenfalls abgebrannt, wäre an einen Wiederaufbau nicht zu denken gewesen. © Alexandra Roth / Funke Foto Services
Rückblick: Nach dem Brand hatte die Kripo den Unglücksort beschlagnahmt. Die Brandermittler stellten fest, dass ein technischer Defekt das Feuer ausgelöst hatte.
Rückblick: Nach dem Brand hatte die Kripo den Unglücksort beschlagnahmt. Die Brandermittler stellten fest, dass ein technischer Defekt das Feuer ausgelöst hatte. © Alexandra Roth / Funke Foto Services
Gegen 7.40 Uhr hatte ein Stellwerks-Mitarbeiter massiven Rauch festgestellt.
Gegen 7.40 Uhr hatte ein Stellwerks-Mitarbeiter massiven Rauch festgestellt. © Gerd Wallhorn / FUNKE Foto Services
Er rettete sich unverletzt ins Freie. Als die Feuerwehr eintraf, drang schon dichter Qualm aus der Relaisstation.
Er rettete sich unverletzt ins Freie. Als die Feuerwehr eintraf, drang schon dichter Qualm aus der Relaisstation. © Gerd Wallhorn / FUNKE Foto Services
Von innen hatte die Feuerwehr damals anfangs nicht Löschen können – die brennenden Kunststoffe und Technik hatten die Temperatur zu hoch getrieben.
Von innen hatte die Feuerwehr damals anfangs nicht Löschen können – die brennenden Kunststoffe und Technik hatten die Temperatur zu hoch getrieben. © Gerd Wallhorn / FUNKE Foto Services
Das Feuer hatte am Sonntagmorgen die komplette Technik zerstört.
Das Feuer hatte am Sonntagmorgen die komplette Technik zerstört. © Wolfgang Tasch
Brand im Stellwerk am Bahnhof Mülheim-Styrum am Sonntag, 4. Oktober 2015.
Brand im Stellwerk am Bahnhof Mülheim-Styrum am Sonntag, 4. Oktober 2015. © dpa
Brand im Stellwerk am Bahnhof Mülheim-Styrum am Sonntag, 4. Oktober 2015.
Brand im Stellwerk am Bahnhof Mülheim-Styrum am Sonntag, 4. Oktober 2015. © Feuerwehr Mülheim
Brand im Stellwerk am Bahnhof Mülheim-Styrum am Sonntag, 4. Oktober 2015.
Brand im Stellwerk am Bahnhof Mülheim-Styrum am Sonntag, 4. Oktober 2015. © Feuerwehr Mülheim
Brand im Stellwerk am Bahnhof Mülheim-Styrum am Sonntag, 4. Oktober 2015.
Brand im Stellwerk am Bahnhof Mülheim-Styrum am Sonntag, 4. Oktober 2015. © Feuerwehr Mülheim
Brand im Stellwerk am Bahnhof Mülheim-Styrum am Sonntag, 4. Oktober 2015.
Brand im Stellwerk am Bahnhof Mülheim-Styrum am Sonntag, 4. Oktober 2015. © Feuerwehr Mülheim
Brand im Stellwerk am Bahnhof Mülheim-Styrum am Sonntag, 4. Oktober 2015.
Brand im Stellwerk am Bahnhof Mülheim-Styrum am Sonntag, 4. Oktober 2015. © Feuerwehr Mülheim
Brand im Stellwerk am Bahnhof Mülheim-Styrum am Sonntag, 4. Oktober 2015.
Brand im Stellwerk am Bahnhof Mülheim-Styrum am Sonntag, 4. Oktober 2015. © Feuerwehr Mülheim
Brand im Stellwerk am Bahnhof Mülheim-Styrum am Sonntag, 4. Oktober 2015.
Brand im Stellwerk am Bahnhof Mülheim-Styrum am Sonntag, 4. Oktober 2015. © Feuerwehr Mülheim
Die Technik im
Die Technik im "Tower" ist wohl komplett unbrauchbar. © Gerd Wallhorn/Funke Foto Services
Brand im Stellwerk am Bahnhof Mülheim-Styrum am Sonntag, 4. Oktober 2015.
Brand im Stellwerk am Bahnhof Mülheim-Styrum am Sonntag, 4. Oktober 2015. © Gerd Wallhorn/FUNKE Foto Services
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Im Stellwerk selbst gehen die Arbeiten sichtlich dem Ende entgegen, auch wenn man den Satz „Das sieht doch schon schick aus“ von Projektleiter Dirk Ullendahl für etwas übertrieben halten kann. Arbeiter bohren, hämmern, ziehen Kabel, aber immerhin: Mittendrin steht die neue Stelltafel, die bimmeln kann („Zug kommt“) und auf der sich rote Blinklichter vorwärts bewegen. „Was da jetzt rot ist“, sagt Projektleiter Lukas Joost und wendet sich zum Fenster, „ist der ICE da, der gerade vorbeifährt.“

Hupen heißt: Störung

Hupen kann die Tafel auch. Hupen heißt: Störung. Heute hupt aber nichts. Das Stellwerk läuft bereits mit im Betrieb, nimmt aber noch keinen Einfluss. An jenem Wochenende dann prüft die Bahn, ob Weichen oder Signale auch alles machen, was von diesem Stellwerk kommt. Deshalb das Fahrverbot für Züge mit Fahrgästen.

Und hier finden Sie jetzt, wie Sie ans Ziel finden. Folgende Änderungen gelten vom 18. März, 22 Uhr, bis zum 21. März, 4 Uhr:

Fernverkehr: ICE- und IC-Züge werden zwischen Dortmund und Köln umgeleitet über Wuppertal und Gelsenkirchen. Die Stopps in Bochum, Essen, Mülheim, Duisburg und Düsseldorf fallen aus. An Startbahnhöfen können sich Abfahrtszeiten ändern.

RE 1 (Aachen-Paderborn): Die Züge werden zwischen Dortmund und Duisburg umgeleitet. Ersatzhalt ist in Herne. Zwischen Dortmund und Essen verkehren Ersatzzüge.

RE 2 (Münster-Düsseldorf): Die Züge fahren nur zwischen Münster und Essen. Ab Essen fährt die S 6 Richtung Düsseldorf, ab Duisburg die S 1 und der RE 5.

RE 6 (Minden-Düsseldorf): Die Züge von Minden enden in Essen, Richtung Düsseldorf fährt die S 6. Zwischen Duisburg und Düsseldorf verkehren die S 1 und mehrere RE-Züge.

RE 11 (Hamm-Mönchengladbach): Er fährt wie im gültigen Ersatzfahrplan zwischen Dortmund und Duisburg über Herne und Gelsenkirchen und hält dort auch.

S 1 (Dortmund-Solingen): Die S-Bahn fällt aus zwischen Essen-West und Duisburg Hbf. Als Ersatz fahren Busse.

S 3 (Hattingen-Oberhausen): Sie fährt wie im derzeitigen Ersatzfahrplan nur zwischen Hattingen und Essen. Zwischen Mülheim Hbf und Oberhausen Hbf pendeln Ersatzbusse.

Schienenersatzverkehr: Zwischen Essen, Mülheim und Duisburg verkehren zweimal stündlich Busse und halten überall da, wo sonst die Regionalexpresse halten. Zwischen Essen-West und Duisburg Hbf fahren zweimal stündlich Busse und halten überall, wo sonst die S 1 hält.

Nähere Informationen: 0180 6464 006 (20 Cent kostet ein Anruf aus dem Festnetz). Oder hier. Mit der Bitte um Geduld: Denn noch sind die Fahrplanänderungen dort nicht eingepflegt.