Essen. Nachdem die Hooligan-Demo gegen Salafisten am Sonntag Köln in einen Ausnahmezustand versetzt hat, wird naturgemäß über das Einsatzkonzept der Polizei diskutiert. Die Vernetzung und bessere Organisationsfähigkeit von Gewalttätern über Internet-Netzwerke stellt Behörden vor neue Probleme. Ein Kommentar.

Wasserwerfer und Tränengas, dazu fliegende Fäuste, Flaschen und Raketen – Köln erlebte einen Sonntag im Ausnahmezustand. Diese „Demonstration“ von Fußball-Hooligans und Rechtsextremisten gegen Salafisten wirft naturgemäß Fragen nach dem Einsatzkonzept der Polizei auf.

Doch politische Schnellschüsse zielen dabei am eigentlichen Problem vorbei. Wenn sich Fußball-Hooligans verfeindeter Klubs und gewaltbereite Rechtsextremisten zusammenschließen, um gegen einen aggressiven und verfassungsfeindlichen Salafismus zu Felde zu ziehen, wird der Rechtsstaat nun einmal auf die härteste Probe gestellt.

Vernetzung von Gewalttätern bereitet neue Probleme

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Schlimme Bilder von Straßenschlachten erweckten zwar zeitweilig den Eindruck von ordnungsrechtlicher Ohnmacht. Doch nach Lage der Dinge ist die Polizei so konsequent wie möglich gegen diese unheilige Allianz vorgegangen. Seriöse Hinweise auf taktisches Versagen und fatale Fehleinschätzungen gibt es bislang jedenfalls nicht. Doch die immer umfassendere Vernetzung und bessere Organisationsfähigkeit von Gewalttätern über Internet-Netzwerke stellt die Behörden vor Problemen, die spätestens seit diesem Sonntag in Köln niemand mehr kleinreden sollte.