Essen. . Mit ihrem jüngsten Warnstreik hat sich die Gewerkschaft der Lokomotivführer am Montagabend kaum Freunde gemacht. Mit Wut kommentierten viele Bahnnutzer den Arbeitsausstand in der Tarifauseinandersetzung mit der Deutschen Bahn. Für die GDL war der Streik ein Erfolg - mit einer Ausnahme.

Es klingt bizarr: Inwieweit der Warnstreik der Gewerkschaft der Lokomotivführer vom Montagabend tatsächlich aus GDL-Sicht als Erfolg zu werten ist, hängt jetzt auch von den Fahrgästen ab. Manche ließen etwa auf Facebook oder Twitter ihren Frust über den Streik ab, warfen der GDL vor, "die Bevölkerung in Sippenhaft zu nehmen" oder bekundeten: "Ein Streik zur Haupt-Pendler-Zeit steigert meine Sympathie für euch nicht so sehr". Aber darauf kam es der GDL nicht an.

"Unser Ziel waren finanzielle Schäden für die Bahn", sagt Sven Schmitte, NRW-Vorsitzender der GDL. Mehrere Stunden stoppten streikende Lokführer und Zugbegleiter nahezu den gesamten Bahnverkehr in Deutschland. Fahrgästen stehen dafür Entschädigungen zu. Die sollten sie auch beantragen, hofft man bei der GDL. Denn die Kosten für den Personalaufwand, Regress-Forderungen der Verkehrsverbünde wegen ausgefallener Züge und nicht zuletzt die Fahrgastrechte der Bahnreisenden sollen die DB zwingen, der GDL im Streit etwa um den Abbau von Überstunden ein besseres Angebot vorzulegen.

Etwa 300 Lokführer legten NRW-Bahnverkehr lahm

Drei Stunden lief am Montagabend so gut wie nichts mehr im Bahnverkehr. Dafür gesorgt hatten unter anderem etwa 300 Lokführer und Zugbegleiter, die zwischen 18 und 21 Uhr in NRW die Arbeit niedergelegt hatten. "Auf mindestens fünf Regionalbahnlinien (RB 20, 25, 30, 37 und 38) verkehrte bis 21 Uhr kein Zug mehr", zieht die Lokführergewerkschaft am Dienstag für NRW Bilanz. Auch auf den S-Bahnlinien S1, S6, S9, S11, S12 und S13 kam es zum "Komplettausfall". Im Fernverkehr hätten die Gleisblockaden für Verspätungen im dreistelligen Minutenbereich gesorgt. Die Bahn zählte zudem 50 liegengebliebene Güterzüge - bundesweit.

Streik trifft Pendler auf dem Heimweg

Drei Stunden lang streikten am Montagabend die Lokführer. Viele Pendler kamen deshalb später nach Hause als geplant.
Drei Stunden lang streikten am Montagabend die Lokführer. Viele Pendler kamen deshalb später nach Hause als geplant. © WAZ FotoPool/ Ralf Rottmann
Drei Stunden lang streikten am Montagabend die Lokführer. Viele Pendler kamen deshalb später nach Hause als geplant.
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Drei Stunden lang streikten am Montagabend die Lokführer. Viele Pendler kamen deshalb später nach Hause als geplant. © dpa
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Drei Stunden lang streikten am Montagabend die Lokführer. Viele Pendler kamen deshalb später nach Hause als geplant. © dpa
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Bahnkunden kritisierten den Streik jedoch, bewerteten ihn als "Unverschämtheit", bekundeten "Null Verständnis" dafür oder schimpften: "Wie wir beim Streik nach Hause kommen oder zur Arbeit, das interessiert die GDL nicht". Viele Bahnnutzer fühlten sich überfahren vom Warnstreik, da er erst am Montagmorgen angekündigt worden war. Laut GDL sei es in der Tat eine Premiere gewesen, erst am Abend zu streiken. Aber frühere Streiks seien selten mit mehr Vorlauf angekündigt worden. "Die Bahn würde sonst GDL-Personal für den Streik aus dem Dienstplan nehmen und uns die Wirkung nehmen", erklärt der NRW-GDL-Vorsitzende Sven Schmitte.

Deutsche Bahn wirft GDL "Foulspiel" vor

Schmitte räumt allerdings eine Kommunikationspanne ein - die er nicht auf Seite der GDL sieht. "Wir hatten am Montag bereits um 4 Uhr früh angekündigt, dass wir den gesamten Bahnverkehr bestreiken wollen". Das sei von den Nachrichtenagenturen missverstanden worden. Tatsächlich meldete die Nachrichtenagentur dpa um 4.30 Uhr mit Verweis auf die GDL-Mitteilung: "Den Schwerpunkt des Warnstreiks legte die GDL demnach auf den Güterverkehr"; die Information wurde auch von vielen Radiosendern weitergegeben, weshalb sich die GDL am Mittag genötigt sah, klarzustellen, dass am Abend der gesamte Bahnverkehr bestreikt werden würde. Die GDL-Mitteilung vom Montagmorgen aber war durchaus missverständlich formuliert. Dort hieß es unter anderem: "(...) Der erste Streik soll im Schwerpunkt den Güterverkehr treffen, weniger die Fahrgäste, um die sich die DB AG offensichtlich kaum Sorgen macht. (...)". Viele Bahnnutzer dürften sich deshalb vom Streik nicht betroffen gesehen haben.

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Die Deutschen Bahn warf der GDL am Dienstagmorgen "Foulspiel" vor: "Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat mit ihrem dreistündigen Warnstreik die Kunden und die Öffentlichkeit vorsätzlich in die Irre geführt. Besonders die Ankündigung am Montagmorgen, schwerpunktmäßig den Güterverkehr zu bestreiken, erwies sich als falsch." Zehntausende Fahrgäste im Nah- und Fernverkehr hätten unter dem Ausstand zu leiden gehabt, beklagt Bahn-Personalvorstand Ulrich Weber. Sein Fazit zum Streik: „Die GDL hat Foul gespielt“. Von einem neuen Gesprächsangebot war am Dienstag bei der Bahn noch nichts Konkretes zu hören. Die Bahn gab dazu nur bekannt: "Anders als die GDL öffentlich behauptet, ist die DB sehr wohl zu Verhandlungen bereit". (dae/WE)

Nutzer-Kommentare zum Lokführerstreik 

von Jawollja:

"Seit 6 Wochen bin ich wieder Autofahrer, nachdem ich mir den VRR als Pendler über 10,5 Jahre lang gegeben habe. Diese rücksichtslose Geiselnahme der Fahrgäste ohne ausreichende Vorarnung ist absolut unmöglich. Soll ja keiner von der GDL unter solchen Bedingungen die Solidarität der Fahrgäste einfordern! Ich jedenfalls entziehe meine Solidarität durch die Kündigung des Monatstickets."

von SamMelone:

"Ich denke, das die Streiks überzogen sind. Die Bahnmitarbeiter streiken mittlerweile regelmäßig und in der Regel immer auf dem Rücken der Pendler. Immerhin wird jetzt abends gestreikt. So kommt man wenigstens zur Arbeit ohne Stress mit dem Chef zu bekommen. Aber wann streiken die Stellwerker und danach die Busfahrer und dann die Piloten und dann wieder ....... ? Wir sind mitlerweile nicht besser als Italien und Frankreich. Glück Auf."

von JanundPitt:

"Na toll, passgenau zur 2. Phase der A59-Sperrung. Das haben die seit Mai geplagten DB-Pendler gerade noch gebraucht. Man steigt notgedrungen auf die Bahn um, um PKW-Staus zu umgehen und holla, da streiken die Lokführer mal wieder und Plan B ist Makulatur."

von skoliose:

"Die GDL sieht bei jeder sich bietenden Gelegenheit nur das Mittel des (Warn-)Streikes! Auch wenn dieser (mal) erst in den Abendstunden stattfand.

Wann merken die Bosse der GDL, dass sie mit solcherlei "Mätzchen" NUR den Pendler UND die Wirtschaft, aber NIE die DB AG als Arbeitgeber treffen!!"

von notarius:

"Auf 2 Dinge kann man sich verlassen.

1. Streik der Lokführer und im ÖPNV, auf dem Rücken derjenigen die darauf angewiesen sind.

2. Steigende Fahrpreise wegen gestiegener Personalkosten. Auch auf dem Rücken derjenigen die darauf angewiesen sind."