Recklinghausen. Die Einbrecherbande war in vielen Städten des Ruhrgebiets und im Kreis Recklinghausen aktiv - jetzt hat die Polizei ihrem Treiben ein Ende bereitet. Den mutmaßlichen Tätern, die bei ihren Verbrechen äußerst professionell vorgingen, werden bislang 36 Einbrüche, etwa bei Juwelieren und Baumärkten, zur Last gelegt.
Die Polizei hat eine Einbrecher-Bande festgenommen, die in weiten Teilen Nordrhein-Westfalens ihr Unwesen getrieben hat. Hauptsächlich waren die Kriminellen im Kreis Recklinghausen und im Ruhrgebiet aktiv. Bislang, so die Polizei, können der Bande 36 Einbrüche nachgewiesen werden.
Die mutmaßlichen Täter machten bei ihren Einbrüchen Beute im Wert von mehr als 474.000 Euro. Ihr Vorgehen bei den Straftaten war zuweilen filmreif. Aktiv waren sie in Datteln, Dorsten, Waltrop, Oer-Erkenschwick, Bottrop, Essen, Bochum, Tönisvorst, Mülheim an der Ruhr, Gelsenkirchen, Herne, Remscheid, Dinslaken und Velbert.
Die Polizei hat inzwischen ermittelt, wie die Bande vorgegangen sein soll: Die mutmaßlichen Täter, elf rumänische Männer zwischen 19 und 35 Jahren, waren demnach zwischen Oktober 2013 und Februar 2014 immer wieder auf Diebestour. Sie sollen sich im Ausland kennengelernt haben, wo sie gemeinsam beschlossen, nach Deutschland zu reisen.
Ihr Plan soll es von vornherein gewesen sein, den Lebensunterhalt mit Einbrüchen zu verdienen. Dazu sollen sie auch mit weiteren Landsleuten, die sich bereits länger in Deutschland aufhielten, zusammengearbeitet haben.
Als Basislager, so hat es die Polizei rekonstruiert, diente den Männern ein Haus in Essen: Ihren täglichen Bedarf an Lebensmitteln und anderen Gegenständen besorgten sie sich durch Diebstähle. Ihre Autos tankten sie, indem sie anderen Fahrzeugen Benzin abzapften.
Nach den Einbrüchen die Autos angezündet
Größere Beute soll die Bande dann durch Einbrüche in Juweliergeschäfte, Parfümerien, Verbrauchermärkte, Baumärkte und andere Geschäfte gemacht haben. Laut Polizei nutzten sie dafür oft gestohlene Fahrzeuge, mit denen sie in die Schaufenster und Türen der Geschäfte fuhren, um danach die Auslagen leer zu räumen. Im Anschluss an die Blitzeinbrüche steckten die Einbrecher teilweise die gestohlenen Autos in Brand, um Spuren zu verwischen. Bei ihren Beutezügen erlangten die Täter Parfum, Schmuck, Bekleidung, Zigaretten, Werkzeuge, Kupfer und Computer.
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Ermittler des Polizeipräsidiums Recklinghausen nahmen die Bande nach Blitzeinbrüchen in Datteln und Waltrop in den Fokus. Allein bei dem Juwelier in Datteln erbeutete sie Schmuck im Wert einer sechsstelligen Summe. Die Beamten werteten Spuren von verschiedenen Tatorten aus, führten sie zusammen und erkannten Zusammenhänge.
Aufgabenteilung bei der Arbeitsplanung
Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen: "Intensive Ermittlungen führten nach und nach zu weiteren Mitgliedern der Bande und brachte deren Arbeitsweise ans Tageslicht.". So hatten die Mitglieder laut Polizei verschiedene Aufgaben. Manche waren für die Planung der Einbrüche zuständig, andere für das Ausbaldowern oder das Einbrechen selbst bis hin dazu, dass das Diebesgut an Hehler weitergegeben wurde oder in die Heimat geschickt wurde.
Zwischenzeitliche polizeiliche Kontrollen oder Festnahmen von einzelnen Einbrechern führten nur zu einer kurzfristigen Verunsicherung der Bande. Nach kurzer Zeit setzten die verbleibenden Bandenmitglieder ihre Einbrüche ungehemmt fort. Im Februar klickten dann auch für die letzten Einbrecher die Handschellen. Die Ermittler fanden in den genutzten Wohnungen noch umfangreiche Beweismittel, unter anderem Diebesgut, das aus Einbrüchen stammte.
Sechs Leute in U-Haft
Insgesamt konnten der Bande bisher 36 Einbrüche in NRW nachgewiesen werden. Sechs Beschuldigte sitzen derzeit in Untersuchungshaft. Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen freut sich über den Erfolg der eingesetzten Sonderkommission: "Den Einbrechern ist damit erst einmal das Handwerk gelegt. Die Beamten der Soko haben in sorgfältiger Kleinstarbeit auch über unsere Behördengrenze hinaus viele Einbrüche geklärt. "
Hier gibt es eine Liste mit allen Einbrüchen, die den Tätern zur Last gelegt werden. (tap/we)