Essen. Nach heftigen Unwettern in NRW litten Zugreisende am Abend unter erheblichen Verspätungen im Nah- und Fernverkehr. Die Bahn meldete “witterungsbedingte Störungen“ im Raum Duisburg und Wuppertal.

Starke Gewitter und Sturmböen sorgten am Freitagabend in weiten Teilen von NRW für zahlreiche Störungen im Zug-Verkehr. Vom Westen zogen Gewitter auf, begleitet von Starkregen, Hagel und schweren Sturmböen mit Geschwindigkeiten bis 100 Stundenkilometer, teilte der DWD mit. Vereinzelt wurden Bäume entwurzelt und Straßen blockiert. In Essen schlug der Blitz in eine Kirche ein.

Im Zugverkehr kam es in Folge des Unwetters am Abend zu erheblichen Verspätungen. Tausende Bahnfahrer saßen in den Abendstunden an den Bahnhöfen der Region zeitweise fest. Die Störungen dauerten bis in die späten Abendstunden an.

Die Bahn meldete "witterungsbedingte Störungen" im Raum Duisburg. Wegen einer Stellwerksstörung zwischen Düsseldorf Flughafen und Duisburg kam es zu weiteren Beeinträchtigungen und Ausfällen im Nah- und Fernverkehr der Bahn. Verspätungen bis zu einer Stunde wurden beispielsweise für die S1 in Richtung Dortmund sowie die S6 zwischen Essen und Düsseldorf gemeldet. Gesperrt war zeitweise die Strecke der S( zwischen Wuppertal und Gruiten - dort wurde ein Schienenersatzverkehr eingerichtet.

Auch der Fernverkehr und zahlreiche ICE fuhren zum Teil mit deutlicher Verspätung.

Kurzes, aber knackiges Unwetter

Meteorologe Rainer Buchhop bezeichnete das Unwetter als "kurz, aber knackig". Nach knapp einer Stunde war der Mix aus heftigem Graupelschauer und wilden Windböen bereits durchs Essener Stadtgebiet gezogen.

Die Front hatte sich nach Angaben des Wetterexperten von Meteomedia zuvor bereits in Nordfrankreich und Belgien ausgetobt - und sich dann über den Niederrhein in Richtung Ruhrgebiet bewegt. Schuld waren offenbar kalte Luftmassen, die auf die derzeit herrschenden, relativ warmen Temperaturen auf dem Kontinent trafen.