Essen. Der Verkehrsverbund-Rhein-Ruhr schickt mehr Züge auf die Gleise an Rhein und Ruhr. Vor allem die Strecke zwischen den Uni-Städten Dortmund und Bochum wird durch zusätzliche S-Bahnen entlastet. Gleichzeitig werden die Tickets im NRW-Tarif um durchschnittlich 3,3 Prozent teurer.

Es gibt Neuigkeiten vom Verkehrsverbund-Rhein-Ruhr (VRR): Zum Fahrplanwechsel am 15. Dezember werden die Fahrgäste sich auf einige neue Abfahrtszeiten einstellen müssen. Neben den Ticketpreis-Erhöhungen wird es dann auch ein erweitertes Fahrplanangebot geben.

Der Verkehrsverbund versuche damit, "Engpässe zu entzerren und qualitative Verbesserungen umzusetzen". Vor allem Studenten werden von den Erweiterungen profitieren. Die zwischen Bochum und Dortmund häufig überlastete Linie S1 wird zum Beispiel durch mehrere sogenannte "Universtärker" entlastet.

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"Vor allem wegen des doppelten Abiturjahrgangs herrscht natürlich eine hohe Nachfrage", sagt Johannes Bachteler vom VRR. Viele Fahrgäste hatten sich zuletzt über volle Züge beschwert. "Wir reagieren mit dem neuen Fahrplan auch auf gewisse Belastungsspitzen", ergänzt Bachteler dazu.

Kleiner Fahrplanwechsel im Juni 2014

Auch der kleine Fahrplanwechsel im Juni 2014 wirft bereits seine Schatten voraus. So wird zum Beispiel die S1 einmal häufiger von Dortmund nach Bochum fahren

Regional-Bahnen (RB) und -Expresse (RE) bekommen ebenfalls einige neue Fahrten.Das betrifft die Linien RE2 nach Münster und RE14 Richtung Dorsten. Auch die Regionalbahnen 43 zwischen Dortmund und Dorsten und 91 zwischen Hagen und Siegen fahren ab Dezember häufiger.

Die wesentlichen Änderungen ab dem 15. Dezember haben wir hier für Sie zusammengestellt:

Die Fahrplanänderungen im Überblick 
  • Die S1 bekommt ab Mitte Dezember um 15.37 Uhr und um 17.37 Uhr zwei "Uni-Verstärker" von Bochum nach Dortmund. Ab Juni 2014 fährt ein weiterer S1-Verstärker um 7.44 Uhr von Dortmund nach Bochum.
  • Der RE2 fährt nun montags bis donnerstags und samstags und sonntags um 23.06 Uhr schon von Düsseldorf Hauptbahnhof aus ab, statt wie bisher von Essen. Der Zug ist nun um 23.44 Uhr in Essen und erreicht Münster um 00.50 Uhr.
  • Der RE14 Richtung Dorsten bekommt eine zusätzliche Fahrt ab Essen Hauptbahnhof um 23.31 Uhr und kommt um 00.02 Uhr am Zielbahnhof an.
  • Die RB43 um 19.32 Uhr von Dortmund nach Dorsten fährt nun auch über Wanne-Eickel. Dort kommt der Zug um 22.15 Uhr an und erreicht die Endstation Dorsten um 20.52 Uhr. Um 21.32 Uhr fährt außerdem eine Regionalbahn von Dortmund nach Wanne-Eickel. In der Gegenrichtung verkehrt eine weitere Bahn ab 21.06 Uhr von Dorsten nach nach Dortmund, wo um 22.22 Uhr die Endstation erreicht ist.
  • Die RB91 zwischen Hagen und Siegen hat sein Wochenend-Angebot erweitert. Am Samstag-Nachmittag fahren je drei zusätzliche Züge in beide Richtungen. An Sonn- und Feiertagen ergänzt diese Regionalbahn außerdem im Zweistunden-Takt den stündlich verkehrenden RE16.
  • Es kann zu Verschiebungen im weiteren Fahrplan kommen. Die bewegen sich laut VRR allerdings im Bereich von einer Minute.
Bahn erhöht Preise zum Fahrplanwechsel 

Mit dem Fahrplanwechsel an diesem Sonntag wird das Bahnfahren wieder teurer. Im Durchschnitt erhöht die Deutsche Bahn die Preise im Nahverkehr um 2,9 Prozent, im Fernverkehr um 1,3 Prozent. Bahnfahrer können aber noch bis Samstag (14. Dezember) Fahrscheine zum alten Preis kaufen - für Reisen, die bis Mitte März angetreten werden, wie das Unternehmen mitteilte.

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Auf allen Strecken, die auf den Linien Köln-Berlin und Düsseldorf-Berlin liegen, bleibt es auch danach beim alten Preis. Diese Verbindungen waren von Mitte Juni bis Anfang November von langen Umleitungen betroffen - als Folge einer Streckensperrung während des Elbe-Hochwassers. Die Bahn hofft, mit dem Verzicht auf eine Preisanhebung mehr Kunden an sich binden zu können.

Neue Fernzugverbindungen

Ab Sonntag bietet die Bahn neue Fernzugverbindungen an. Auf der Strecke von Emden nach Bremen können Reisende erstmals auch IC-Züge mit Nahverkehrsfahrscheinen nutzen. Der Mangel an Zügen zwingt das Unternehmen auch zum Verzicht: Bis Mitte April werden einige ICE zwischen Bremen und Hannover nicht fahren.

Zwei von 16 bei Siemens bestellte neue ICE sind derzeit für Tests und Schulungen unterwegs. Das Eisenbahn-Bundesamt hat sie aber noch nicht für Fahrten mit Passagieren zugelassen, wie ein Bahnsprecher am Montag sagte. Das Unternehmen hoffe, die dringend benötigten Züge bald in seine Reserveflotte aufnehmen zu können. Siemens-Vorstandschef Joe Kaeser nannte die jahrelange Lieferverzögerung bei den ICE vor wenigen Tagen eine "Mega-Peinlichkeit".

Bahnfahren in Nordrhein-Westfalen wird teurer 

Laut der Initiative Busse und Bahnen NRW werden die Fahrpreise im NRW-Tarif um durchschnittlich 3,3 Prozent teurer.

Am kommenden Sonntag werden zunächst die sogenannten Relationspreistickets, bei denen die Kunden für eine bestimmte Verbindung zahlen, erhöht.

So kostet etwa eine Fahrt von Aachen nach Köln künftig 16,80 Euro statt 16,20 Euro, von Bielefeld nach Hamm zahlt der Kunde bald 14,40 Euro und somit 50 Cent mehr als zuvor.

Ab dem 1. Januar 2014 werden dann auch pauschale Angebote wie das Fünfer-Gruppenticket für landesweite Fahrten teurer: Kostete dies bisher 39,50 Euro, so zahlen die Kunden künftig 41 Euro dafür.

Als Grund für die Erhöhung nannte die Initiative die gestiegenen Kosten für Personal, Energie und Material. Auch die einzelnen Verkehrsverbünde wie Rhein-Sieg (VRS) und Rhein-Ruhr (VRR) hatten Preiserhöhungen für das kommende Jahr angekündigt.

Bahn-Fahrpreise werden jährlich erhöht 

Die Deutsche Bahn hat ihre Preise seit 2003 in jedem Jahr erhöht. Die Anhebungen waren zum Teil im Regional- und Fernverkehr unterschiedlich. In den zehn Jahren bis Ende 2013 wurden Fernstrecken um 36,4 Prozent teurer, Regionalstrecken um 39,3 Prozent.

Die Preiserhöhungen im Überblick: (Monat/Jahr Steigerung in Prozent)

  • 12/2013 Fern: 1,3 - Regional: 2,9
  • 12/2012 2,8
  • 12/2011 Fern: 3,9 - Regional: 2,7
  • 12/2010 Regional: 1,9
  • 12/2009 1,8 12/2008 3,9
  • 12/2007 2,9
  • 01/2007 Fern: 5,6 - Regional: 3,9
  • 12/2005 2,9
  • 12/2004 Fern: 3,1 - Regional: 3,9
  • 04/2004 Fern: 3,4
  • 12/2003 Regional: 4,1