Düsseldorf. Auf die Binnenschiffer in NRW kommen in der kommenden Woche neue Streiks zu: Die Gewerkschaft Verdi ruft die Beschäftigten an den Schleusen erneut auf, die Arbeit niederzulegen. In anderen Teilen Deutschlands wird bereits wieder gestreikt.
Der Streik an den Schleusen in Nordrhein-Westfalen geht weiter: Für die kommende Woche hat die Gewerkschaft Verdi zu Arbeitsniederlegungen von Dienstagfrüh bis Freitagfrüh aufgerufen. Bestreikt werden sollen die Schleusen an allen vier großen Kanälen in Nordrhein-Westfalen. Verdi kämpft damit für einen Tarifvertrag zur Absicherung von Arbeitsplätzen bei der geplanten Neuordnung der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes. Erst am Montag war der Streik nach einer Woche ausgesetzt worden. In Bayern startete Verdi am Dienstag bereits neue Streiks.
Der Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt (BDB) hat Verdi aufgerufen, die Streiks dauerhaft zu beenden. Wenn die Schleusenwärter die Arbeit niederlegten, treffe das nicht den Bundesverkehrsminister, sondern vor allem die Unternehmen der Binnenschifffahrt, kritisierte der BDB am Dienstag in einer Mitteilung. "Ich hoffe, den Streikenden ist klar, dass das Gewerbe für dieses Handeln kein Verständnis mehr hat", warnte BDB-Präsident Georg Hötte. Der BDB rechnet damit, dass ein liegendes Schiff pro Tag 1500 bis 2000 Euro Schaden verursacht.
Verdi fordert einen Tarifvertrag, der unter anderem betriebsbedingte Kündigungen ausschließt. Da der Bund die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung umbauen will, könnten der Gewerkschaft zufolge ein Viertel der bundesweit 12.000 Stellen wegfallen. (dpa)