Duisburg/Berlin. Auf Deutschlands Wasserstraßen droht der Stillstand: Nach ersten Streiks am Montag in Nordrhein-Westfalen legten Hunderte Beschäftigte der Schifffahrtsverwaltung auch in Bayern, Baden-Württemberg, Bremen und Niedersachsen die Arbeit nieder. Allein im Ruhrgebiet stehen mittlerweile 90 Schiffe im Stau.

Die Streiks an den Schleusen sind am Mittwoch in fünf Bundesländern fortgesetzt worden. Allein im Ruhrgebiet in Nordrhein-Westfalen stehen an den Schleusen und in den Vorhäfen mittlerweile 90 Schiffe, sagte der Leiter des Wasser- und Schifffahrtsamtes Duisburg-Meiderich, Hermann Poppen, am Mittwochmorgen.

Die Gewerkschaft Verdi fordert für bundesweit 12.000 Mitarbeiter einen neuen Tarifvertrag, in dem unter anderem betriebsbedingte Kündigungen ausgeschlossen werden. Wegen einer Umstrukturierung sollen nach Verdi-Angaben bis zu einem Viertel der Stellen wegfallen. Nach Angaben eines Sprechers von Verdi NRW wurde der Streik am Mittwoch in Nordrhein-Westfalen, Bremen, Niedersachsen, Bayern und Baden-Württemberg fortgesetzt.

Am Donnerstag sollen auch noch Rheinland-Pfalz und das Saarland hinzukommen. Der Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt (BDB) hatte den Ausstand als unangemessen kritisiert.

Verdi verteidigt Schleusen-Streiks

Die Gewerkschaft Verdi hat dagegen die Streiks an den deutschen Schleusen gegen die Kritik der Binnenschiffer verteidigt. Eine Verdi-Sprecherin betonte am Mittwoch in Berlin, die Gewerkschaft habe Verständnis für die Situation der Schifffahrt. "Aber der Bund könnte den Ausstand beenden, indem er an den Verhandlungstisch zurückkehrt." (dpa)