Essen. Beim vierten Blitzmarathon in NRW messen 3500 Beamte die Geschwindigkeit der Verkehrsteilnehmer. Bis zum Mittwochmorgen will die Polizei an 3000 Messstellen Radarfallen aufstellen. Im Fokus soll die Sicherheit der Radfahrer stehen.
Beim Blitzmarathon in NRW sind 3500 Beamte an rund 3000 Messstellen im Einsatz. 24 Stunden lang wird an Gefahrenstellen die Geschwindigkeit von Verkehrsteilnehmern gemessen. Mit fast 80 km/h in einer Tempo-30-Zone: Damit dürfte ein 24-Jähriger aus dem Kreis Herford zu den unrühmlichen Rekordhaltern des Blitzmarathons gehören. Er wurde in Enger mit 79 km/h geblitzt. Der Autofahrer muss nun nach Auskunft der Polizei mit einem Bußgeld mehr als 200 Euro, vier Punkten in Flensburg und einem Fahrverbot von einem Monat rechnen. Diese weiteren Ergebnisse meldete die Polizei tagsüber - eine Chronik:
17:15 Uhr: Auch in der Nacht wird die Polizei in vielen Städten unterwegs sein. Wie effektiv das sein kann, zeigt ein Beispiel aus Gelsenkirchen vom vergangenen Blitzmarathon im Oktober. Da erwischten die Beamten in der Nacht einen Fahrer, mit 143 statt der erlaubten 50 Stundenkilometer. Er war der zweitschnellste Fahrer in NRW, der bei diesem Blitzmarathon gemessen wurde, erklärt Rainer Matern, Leiter der Verkerhsinspektion 1 in Gelsenkirchen.
16:41 Uhr: Der Südring in Bottrop hat beim Verkehrsdienst der Polizei den Ruf als Rennstrecke. Deshalb stehen die Oberkommissare Uwe Wodausch, Holger Siegburg und Kommissaranwärterin Alina van der Kemp auch am Tag des Blitzmarathons hier am Laser. "Vergleichsweise wenig los hier", sagt Siegburg, "eine Verwarnung erst in einer halben Stunde." Das könnte damit zu tun haben, dass die Polizei hier seit Jahren regelmäßig blitzt. "Als wir im Jahr 2000 hier angefangen haben, konnten wir nur die größten Temposünder stoppen", sagt Siegburg. "Alle hätten wir gar nicht anhalten können." Offensichtlich haben Aufklärung und Abschreckung funktioniert, sagt Kollege Wodausch: "Ziel der Maßnahme erreicht."
Aber nicht alle der Geblitzten zeigen Verständnis für die Kontrollen. "Das ist doch reine Geldschneiderei, die Straße ist doch völlig ungefährlich", sagt ein Fahrer, den die Beamten mit Tempo 65 geblitzt haben. Ungefährlich? Holger Siegburg holt tief Luft. "Der bisherige Messrekord an dieser Stelle liegt in diesem Jahr bei Tempo 128. 128! Und jetzt kommen Sie und sagen, das ist ungefährlich?"
16:33 Uhr: Zwei Motorradfahrer wurden im Dortmunder Süden erwischt. Vorne weg der Papa mit gemessenen 29 km/h, hinter ihm sein Sohn, 41 km/h. "Der Junge wollte wohl aufholen, damit der Vatta ihm nicht wegfährt", scherzte der Vater. Die 15 Euro durfte sein Sohn selbst bezahlen. Während des entspannten Plauschs der beiden Biker mit den Polizisten näherte sich ein blauer Wagen mit auffallend hoher Geschwindigkeit. Ein Beamter hatte die Kelle schon im Anschlag - doch Fehlanzeige. Der Zopf einer Kollegin hatte das Lasergerät gestört. "Das wäre eine Anzeige geworden", ärgerte sich einer der Polizisten.
Im Ennepe-Ruhr-Kreis will ein Autofahrer Polizisten für eine Partei werben
16:19 Uhr: Ein erstes Zwischenfazit der Polizei Essen fällt positiv aus. Pressesprecher Ulrich Faßbender hat den Eindruck, dass beim vierten Blitzmarathon "alle sehr defensiv und bedächtig fahren." Extreme Tempoverstöße gab es in Essen bisher nicht. Die endgültige Bilanz gibt die Polizei Essen am Mittwoch bekannt.
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16:05 Uhr: Bis zum Mittag war im Ennepe-Ruhr-Kreis (ohne Witten) laut Polizei ein Fahrer, der mit 61 km/h durch eine 30er Zone fuhr, der auffälligste Raser, ansonsten fuhren die allermeisten an den elf Messstellen in Wetter und Herdecke gemäß Vorschrift. Kurios: Ein Autofahrer wollte zwei Polizisten eine Parteimitgliedschaft schmackhaft machen und hatte sogar ein Formular dabei. „Wir bleiben aber neutral“, sagt Bährens lachend.
24-Jähriger aus Soest fährt 46 km/h zu schnell
15:41 Uhr: Im Kreis Soest wurden wurden zwischen 6 und 13 Uhr insgesamt rund 2800 Fahrzeuge kontrolliert. 113 Autos waren dabei zu schnell. In einer 70er Zone wurde ein Autofahrer mit 135 Stundenkilometern ertappt. Und auf der B 1 in Höhe Erwitte-Beerenbrock war ein 24-Jähriger aus Soest statt mit erlaubten 100 mit stattlichen 146 Stundenkilometern unterwegs.
15:39 Uhr: Auch die Polizei im Kreis Kleve meldet eine Zwischenbilanz: Bis 14 Uhr kontrollierten ihre Beamten an 16 Messstellen mehr als 3000 Fahrzeuge. 102 Verkehrsteilnehmer waren heute zwischen Emmerich und Straelen bislang zu schnell unterwegs. Besonders viele Temposünder erwischten die Polizisten in einer 30-Zone im Örtchen Kranenburg-Frasselt.
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15:17 Uhr: Trotz aller Warnungen erwischte die Polizei Duisburg allein in den ersten sieben Stunden des vierten landesweiten Blitzmarathons 183 Temposünder. Sie hat schon jetzt mehr Verkehrsteilnehmer kontrolliert als beim dritten Blitzmarathon vorigen Oktober. Der schnellste Raser war heute mit 101 km/h unterwegs.
15:08 Uhr: In Dortmund schlägt sich das heimliche Motto des Blitzmarathons, Fahrradfahrer zu schützen, nicht in der Auswahl der Kontrollpunkte nieder. Schulwege, Verbindungsstraßen, Hauptverkehrsachsen sind die Schwerpunkte.
Wobei einige Straßen schon sehr ruhig sind. Die Polizisten haben aber offenbar die Möglichkeit, frei zu entscheiden, wo sie ihr Lasergerät aufbauen. Da spielt dann möglicherweise nicht nur die Verkehrssituation eine Rolle, sondern auch die Parkmöglichkeiten für die Einsatzfahrzeuge. Außerdem muss das Messgerät einige Hundert Meter freie Bahn haben, um zuverlässig messen zu können.
"Geschwindigkeit ist der Killer Nummer 1"
15:04 Uhr: Im Minutentakt winken die Polizisten an der Dorstener Straße/Ecke Buschgrundstraße in Gelsenkirchen die Autofahrer raus, die zu schnell unterwegs waren. Erlaubt sind hier 50 Stundenkilometer. In den vergangenen zwei Stunden erwischten die Beamten 28 Raser, davon waren sechs mehr als 20 Stundenkilometer zu schnell. Rainer Matern, Leiter der Verkehrsinspektion 1 in Gelsenkirchen sagt: "Wir stehen hinter dem Blitzmarathon. Geschwindigkeit ist der Killer Nummer 1." Zwei Menschen starben im vergangenen Jahr in Gelsenkirchen bei Unfällen, bei denen zu hohe Geschwindigkeit der Grund war.
14:46 Uhr: Nach dem Vormittag liegen der Kreispolizeibehörde Unna erste Zahlen vor. Insgesamt hatten die Beamten 4388 Fahrzeuge gemessen, davon fuhren 83 zu schnell. Der Spitzenwert lag bei einer Überschreitung von 46 km/h bei erlaubten 50. 162 Fahrradfahrer wurden ebenfalls kontrolliert. Dabei stellte die Polizei 16 Verstöße fest.
14:06 Uhr: In Witten wurden von 6 bis 13 Uhr 170 Autos gemessen. Zwölf davon waren zu schnell unterwegs. Hinzu kam ein Fahrer, der angehalten wurde, weil er nicht angeschnallt war.
13:38 Uhr: Bisher ist es in Duisburg ziemlich ruhig. Viele Autofahrer seien vorgewarnt durch die Medien, manche werden vor Ort noch gewarnt, dass die Beamten blitzen. "Wer erwischt wird, wie er mit Lichthupe jemand anderen warnt, muss mit zehn Euro Strafe rechnen", so Polizist Dieter Hartl. Denn die Lichthupe darf nur bei Gefahr eingesetzt werden.
"Ich fahre so selten mit dem Wagen - der ist so schnell!"
13:24 Uhr: Ein Fahrer wurde in Dortmund mit seinem Mercedes geblitzt. Mit einem Lächeln stieg er aus: "Ich fahre so selten mit dem Wagen - der ist so schnell!" Natürlich habe er vom Blitzmarathon in der Zeitung gelesen. Im Fernsehen sehe er sich öfter Reportagen über Verkehrskontrollen an Autobahnen an: "Unglaublich, was die Leute manchmal für Ausreden haben", lachte er.
13:09 Uhr: Sicherer soll es werden im Straßenverkehr. Heute bewältigen Polizeibeamte eine weitere Etappe im Blitzmarathon. Eine der Lieblingsdisziplinen von NRW-Innenminister Ralf Jäger. Mittlerweile ist es die vierte. Am Ziel aber ist man noch längst nicht. Die Nachhaltigkeit dieser 24-Stunden-Kontrollen ist nicht erwiesen.
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13.02 Uhr: Seit zwei Stunden stehen die Polizeihauptkommissare Schlender und Figgen mit ihrem mobilen Blitzer in Arnsberg auf der gut ausgebauten Straße Altes Feld, auf der sonst gerne schneller als die erlaubten 60 km/h gefahren wird. 60 Minuten müssen sie noch. "Fünf Verwarngelder für eine Geschwindigkeitsübertretung bis 78 Stundenkilometern haben wir in dieser Zeit ausgesprochen", berichten die beiden.
Viele Autofahrer scheinen so verunsichert, dass sie mit geschätzten 45 km/h über die Straße schleichen. Lkw zu erwischen, scheint heute an dieser Messstation im Hochsauerlandkreis quasi unmöglich. "Über Funk wissen alle Bescheid", sagt PHK Figgen.
12:55 Uhr: "Ach, das ist aber günstig. In Spanien kostet das viel mehr", sagte der Rentner mit spanischen Wurzeln. Er ist 44 k/mh in einer Duisburger Tempo-30-Zone gefahren. Kostenpunkt: 15 Euro.
12:28 Uhr: Die Dorstener Straße in Gelsenkirchen ist einer der "Wutpunkte", den die Bürger vor einem der vorangegangenen Blitzmarathons gemeldet haben. Darum ist die Polizei auch bei der aktuellen Aktion wieder hier vor Ort. "Hier gibt es einen Kindergarten in der Nähe. Das ist ein Schulweg", erklärt Rainer Matern, Leiter der Verkehrsinspektion 1.
Währenddessen messen seine Kollegen den nächsten Raser - ein silberner Kleinwagen mit der Werbung eines Anwaltsbüros auf der Heckklappe.
Autofahrer rast mit 105 km/h durch Gelsenkirchen
12:13 Uhr: Die Polizei in Gelsenkirchen zieht eine erste Bilanz zum Biltzmarathon: Zwischen 6 und 9 Uhr wurden 112 Raser erwischt. Bisheriger "Rekord": ein Fahrer mit 105 statt erlaubter 50 Stundenkilometer auf dem Ostring.
12:05 Uhr: Mit 58 km/h in der Tempo-30-Zone vor einem Duisburger Altenheim: "Das geht gar nicht", sagt Polizist Andreas Diersch. Der Temposünder biegt in eine Einfahrt ein, Diersch muss mit dem Motorrad hinterher. "Den können wir nicht einfach fahren lassen", so Diersch. Der Fahrer sieht seinen Fehler ein: er habe das Schild nicht gesehen.
11:42 Uhr: Von 10 bis 11 Uhr haben die Polizisten am Wattenscheider Hellweg in Bochum-Wattenscheid kontrolliert. Die Bilanz: 500 Fahrzeuge und kein einziges zu schnell. Die Autofahrer verhielten sich defensiv, weil sie vorgewarnt seien, mutmaßen die Polizisten.
11:33 Uhr: Die Bilanz nach fast einer Stunde Blitzmarathon an der Keplerstraße in Essen: Nur zwei Autofahrer waren zu schnell und wurden mit 41 und 43 Stundenkilometer in der Tempo-30-Zone erwischt. Zu den vielen, die richtig gefahren sind, gehört auch Eva Trost. "Ich halte mich an das Tempolimit, auch weil hier eine Schule ist. Ich habe selber Kinder und Enkel", sagt die 59-jährige Essenerin.
11:16 Uhr: An der Blücherstraße in Bochum-Wattenscheid wurden von 6 bis 8.30 Uhr stolze 500 Autos gemessen. Dabei gab es nur eine einzige Geschwindigkeits-Übertretung, so die Polizei Bochum. In Witten wurden an einem Messpunkt 100 Autos gemessen. Acht waren zu schnell unterwegs. Ein Taxifahrer handelte sich eine Anzeige ein. Er war in der 30-Zone 55 km/h gefahren. Das gibt wohl 80 Euro Bußgeld und einen Punkt.
Insgesamt nehme die Bevölkerung den Blitzmarathon bisher positiv auf, so ein Sprecher der Polizei in Bochum, auch diejenigen, die schon geblitzt wurden. Einige gestehen ein, dass es dumm sei, sich gerade am Tag des Blitzmarathons blitzen zu lassen. Ein Autofahrer war überrascht, dass er erwischt wurde. Er habe von dem Blitzmarathon vorher gar nichts mitbekommen.
Die Polizei in Bochum setzt an vielen Messpunkten die neue Lichtschrankentechnik ein. Die hat den Vorteil, dass an einer Messstelle gleichzeitig in beide Richtungen geblitzt werden kann. Auch Motorräder könnten mit dieser neuen Technik besser erfasst werden.
11:04 Uhr: Belgier in Dortmund angehalten. "Wir wollen zum Friedhof", sagt der Fahrer. Die Polizei zeigt sich gnädig: "Okay, fahren Sie weiter. Aber vorsichtig." Der Hintergrund: Hätte sich der Fahrer geweigert zu zahlen, hätten die Beamten ihn mit zur Wache nehmen müssen. Das hätte mehrere Stunden dauern können.
"Sind die Kinder weg, landet der Fuß auf dem Gas"
10:58 Uhr: An der Kita in der Johanniterstraße haben die Duisburger Polizisten nicht viel zu tun. Ein paar mündliche Verwarnungen sprechen sie aus. Ein Anwohner weiß, warum hier niemand zu schnell fährt: "Sie müssen nachmittags kommen. Da sind die Raser, die mit 70 km/h hier durchheizen. Da sind die Kinder weg - und schwupps, landet der Fuß auf dem Gas."
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10:41 Uhr: "Es tut mir sehr leid", sagt der 41-jährige Autofahrer aus Essen, den die Polizei an der Keplerstraße mit 43 statt der erlaubten 30 km/h erwischt hat. Dass die Polizei heute verstärkt kontrolliert, findet er trotzdem gut. 15 Euro muss er zahlen; ein Stundenkilometer mehr und es wären 25 Euro gewesen, erklärt ein Polizist.
Einen Top-Raser gab es in Essen beim aktuellen Blitzmarathon noch nicht. Ulrich Faßbender, Pressesprecher der Polizei hofft, dass das auch so bleibt.
10:22 Uhr: "Wer heute geblitzt wird, ist leider selber schuld", sagt Ulrich Faßbender. Und genau in diesem Moment wird an der Keplerstraße in Essen ein schwarzer Twingo geblitzt. Mit 43 statt der erlaubten 30 Stundenkilometer.
10:01 Uhr: Um kurz vor zehn Uhr hat die Polizei die Messgeräte in Bochum-Wattenscheid am Wattenscheider Hellweg aufgebaut. Die Straße liegt an der Stadtgrenze zu Essen. Bis zur Stadtgrenze sind innerorts 50 km/h erlaubt. Dass die Polizei sich während des Blitzmarathons hier postiert, macht Sinn: Auf dem Wattenscheider Hellweg wird gerne zu schnell gefahren. Noch wurde niemand geblitzt. Aber die Messstation wurde auch gerade erst aufgestellt.
9:57 Uhr: Die Auswahl der Straßen, an denen in Dortmund geblitzt wird, mutet zum Teil etwas seltsam an. Es sind viele Wohnstraßen dabei, sehr ruhige Gegenden. "Oft beschweren sich die Anwohner, dass in ihrer Straße zu schnell gefahren wird, und dann werden sie selber erwischt", erzählt ein Beamter.
Nach langer Wartezeit blitzt die Polizei an der Overgünne eine Dame im Smart, die mit 41 km/h an der Schule vorbei gefahren ist. "Das ist mir erst einmal passiert", sagt sie mit verlegenem Gesichtsausdruck. Vom Blitzmarathon hatte sie gelesen - umso peinlicher.
9:51 Uhr: Im Duisburger Süden ist eine Frau mit 66 km/h in einer 30-er-Zone geblitzt worden. Sie hatte es eilig, musste zur Arbeit. Polizist Siggi Engler: "Die Frau muss wohl bald Bus fahren: Der Führerschein ist nämlich erstmal weg."
9:40 Uhr: „Zu schnelles Fahren ist überall Killer Nummer 1. Jeder dritte Verkehrstote ist Opfer zu hoher Geschwindigkeit. Deshalb ist es gut, dass wir für mehr Verkehrssicherheit länderübergreifend Hand in Hand arbeiten", sagte Innenminister Ralf Jäger in Düsseldorf.
9:33 Uhr: Im Bereich Dortmund-Hörde ist offenbar nur ein Team der Polizei unterwegs. Das postiert sich gerade vor einer Schule an der Overgünne in Dortmund-Benninghofen. Die Beamten sind sehr entspannt. "Wer heute zu schnell fährt, dem ist nicht mehr zu helfen", sagt ein Polizist. Ansonsten wird im Dortmunder Süden laut Polizei erst wieder ab 11 Uhr und am frühen Abend geblitzt.
9:07 Uhr: Die rechtliche Regelung bei Geschwindigkeitsvergehen ist strikt - es kommt mitunter auf einen Stundenkilometer an. Beispiel: Wer mit 75 km/h innerorts in einem Tempo-50-Bereich erwischt wird, kommt mit 95 Euro Bußgeld davon. Bei Tempo 76 sind 140 Euro fällig - und es droht ein Monat Fahrverbot. Bei Tempo 65 fallen 30 Euro "Verwarnungsgeld" an, ab Tempo 66 bis 70 wird daraus ein Bußgeldverfahren mit 80 Euro Buße - und einem Punkt in der Flensburger Verkehrssünderkartei.
Kamerateam verrät Radarfalle in Düsseldorf
8:37 Uhr: In Düsseldorf steht die Polizei heute Morgen unter anderem an der Danzinger Straße stadtauswärts. Eine beliebte Strecke bei Rasern, an der öfter geblitzt wird. Nur heute Morgen kündigte sich die Radarfalle schon an – durch das Licht der Kamera eines Fernsehteams, das dort vor Ort war. Hier sind die Messstellen aus Düsseldorf.
8:16 Uhr: An der Grenzstraße in Dortmund-Holzen ging eine "Raserin" mit 43 km/h in die Radarfalle. Sie nahm's aber mit Humor. Die Frau hatte gerade ihr Kind weggebracht und ist dann zur Arbeit gefahren. "Die offensive Art, wie wir damit umgehen, führt dazu, dass die Leute weniger verkniffen reagieren", sagt Günther Overbeck, Leitender Direktor Verkehr. Zur Erinnerung: Hier sind die Messstellen für Dortmund.
7:58 Uhr: Die Dortmunder Polizei hat den ersten Raser mit 115 km/h in der 70er-Zone geblitzt. Schon kurz nach fünf Uhr. "Wir waren so gemein und haben schon um fünf Uhr angefangen", sagt der Leitende Direktor Verkehr.
Die Polizei will das Geschwindigkeitsniveau in Dortmund und Lünen um zwei km/h senken. "Wir verzeichnen jetzt schon einen deutlichen Rückgang bei den Unfallzahlen."
7:42 Uhr: Auf rasende Radler hat es die Polizei beim aktuellen Blitzmarathon in NRW nicht in erster Linie abgesehen - aber das Thema Radfahrer-Sicherheit soll bei der vierten Großaktion von NRW-Polizei und Kommunen für mehr Sicherheit im Straßenverkehr ganz oben stehen. Dabei will die Polizei nicht nur Autofahrer mahnen, mehr auf Radler zu achten. Auch Radfahrer selbst soll bei der 24-stündigen Kontrollaktion vor Ort "das Einhalten von Regeln" nahegebracht werden.
Polizei misst mit 3500 Beamten an 3000 Stationen
7:18 Uhr: "Wir haben keine Lust mehr, die Schwerverletzen und Toten aus den Fahrzeugen zu holen", erklärt die Polizei Essen zum Blitzmarathon.
7:15 Uhr: Bayern hat seine Teilnahme am Blitzmarathon angekündigt, wegen des Hochwassers am Montag aber kurzfristig abgesagt.
6:53 Uhr: Vor dem Start hat Innenminister Ralf Jäger (SPD) den landesweiten „Blitzmarathon“ gegen Kritik verteidigt. „Wir sind mit unserer Strategie gegen zu schnelles Fahren auf dem richtigen Weg."
6:24 Uhr: An 3000 Stellen misst die Polizei ab sofort die Geschwindigkeit der Verkehrsteilnehmer in NRW. Hier sind die Stationen im Überblick.
6:00 Uhr: Guten Morgen! Der vierte Blitzmarathon in NRW hat begonnen.