Der Zoll hat bei einer Kontrolle in Nettetal im Kreis Viersen 20.000 Liter Dosenbier und 1400 Liter Wodka in einem Lagerhaus entdeckt, die wohl nicht versteuert worden waren. Möglicherweise wurde das bereits seit Sommer 2012 abgelaufene Bier auch umetikettiert und kam in den Handel.
Bier, so weit das Auge blickt - nur: leider schon lange abgelaufen. Trotzdem sollte es offenkundig weiterverkauft werden. 20.000 Liter Dosenbier und dazu 1400 Liter Wodka haben Beamte des Hauptzollamts Krefeld in einer Lagerhalle in Nettetal sichergestellt, beides mutmaßlich unversteuert. Der größte Teil der Dosen war ursprünglich mit einem Mindesthaltbarkeitsdatum bis Sommer 2012 ausgestattet, wohlgemerkt: ursprünglich.
Die Beamten fanden Werkzeuge, mit denen man Datumsstempel entfernen konnte und offenbar auch entfernt hat. Mit Stahlwolle und Aceton wurden alte Stempel abgerubbelt und durch neue, jüngeren Datums, ersetzt. Die Beamten staunten über die Handarbeit angesichts der 40 000 sichergestellten Halbliter-Dosen. Mit einer Verpackungsmaschine wurden die Dosen nach der Manipulation verkaufsfertig abgepackt. Ob der Verkauf in Deutschland stattfinden sollte, ist offen.
Abgelaufenes Bier wohl nicht für Supermärkte
Die Beamten stießen auf über 50 Biersorten – von deutschen, niederländischen, sogar polnischen Herstellern. Die Täter sind bislang unbekannt. „Die Ermittlungen dauern an“, sagte Ulrich Schulze vom Zollfahndungsamt Essen im Gespräch mit der NRZ. Auf den Fund war der Zoll bei einer Routinekontrolle gestoßen.
Auf dem Gelände trafen die Beamten nur einen Mann an, der sich ahnungslos zeigte. Schulze geht davon aus, dass das Bier wohl auf Trödelmärkten oder bei ähnlichen Gelegenheiten vertickt werden sollte: „Ich denke nicht das es für Supermärkte bestimmt war, die haben ihre festen Lieferanten.“ Den Steuerschaden schätzen die Fahnder auf mindestens 10.000 Euro.