Münster. Schock bei der Landesvertreterversammlung der NRW-CDU in Münster: Der Bundestagsabgeordnete Wolfgang Bosbach brach zusammen und wurde ins Krankenhaus gebracht. Die CDU hatte ihn zuvor auf Platz 7 der Landesliste für die Bundestagswahl gewählt. Der 60-Jährige will trotz einer schweren Krebserkrankung erneut antreten.
Bundestagspräsident Norbert Lammert führt erneut als Spitzenkandidat die Landesliste der NRW-CDU für die Bundestagswahl 2013 an. Auf der Landesvertreterversammlung in Münster erhielt Lammert 98,7 Prozent der Delegiertenstimmen.
In einer Kampfkandidatur für den aussichtsreichen Listenplatz 25 setzte sich die Hagener Muslima Cemile Giousouf gegen Sylvia Pantel aus Düsseldorf durch. Die 34-jährige Giousouf wäre die erste Abgeordnete mit Zuwanderungsgeschichte in der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. CDU-Landeschef Armin Laschet hatte vor den 250 Delegierten ein Plädoyer für die Nominierung einer Politikerin mit muslimischem Glauben gehalten.
Giousouf ist Mitglied im CDU-Landesvorstand und Vizevorsitzende des deutsch-türkischen Forums. Im Vorfeld der Listenaufstellung hatte es innerhalb der Landespartei eine Diskussion über die Frage gegeben, ob eine Muslima für die CDU nominiert werden soll. In Münster setzte sich Giousouf mit 66 Prozent der Stimmen gegen Pantel durch.
Wolfgang Bosbach brach nach Wahl auf Platz 7 zusammen
Der CDU-Bundestagsabgeordnete Wolfgang Bosbach erlitt auf der Versammlung einen Zusammenbruch und musste zur weiteren Beobachtung in die Universitätsklinik Münster gebracht werden. Der 60-jährige Bosbach will bei der Wahl in sechs Monaten trotz einer schweren Krebserkrankung erneut antreten. Er konnte das Krankenhaus inzwischen wieder verlassen.
Auf der Landesliste der NRW-CDU wurden Kanzleramtsminister Ronald Pofalla, die Vorsitzende der Frauen-Union Ingrid Fischbach, CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe und Staatssekretär Peter Hintze auf den ersten fünf Plätzen gewählt.
Wolfgang Bosbach wurde auf Platz 7 nominiert, Oliver Wittke auf Platz 10 und der Vorsitzende der Jungen Union, Philipp Missfelder auf dem sicheren Platz 13. Bei der letzten Bundestagswahl zog die Liste bis Platz 24. (mit dpa)