Düsseldorf. . Die Gewerkschaften fordern bis zu 30 Prozent mehr Lohn für die Sicherheitsbranche in NRW - und erhöhen mit den ganztägigen Arbeitsniederlegungen an den Airports den Druck auf die Arbeitgeber. 166 Flüge in Düsseldorf gestrichen.
Flugreisende müssen sich am Montag am Düsseldorfer Flughafen wegen eines ganztägigen Streiks des Sicherheitspersonals auf erhebliche Einschränkungen einstellen. Wie die Gewerkschaft Verdi am Sonntag mitteilte, wurden die Beschäftigten der Fluggast-, Personal- und Warenkontrolle aufgerufen, von 4 bis 24 Uhr die Arbeit niederzulegen.
Daher sollten sich alle Passagiere, die einen Flug ab Düsseldorf geplant haben, vor ihrer Anreise zum Airport unbedingt bei den Fluglinien, Reiseveranstaltern oder auf der Homepage von Düsseldorf International über ihren Flugstatus zu informieren. Passagiere werden darüber hinaus gebeten, weitestgehend auf Handgepäck zu verzichten, um die Sicherheitskontrollen zu beschleunigen.
Gewerkschaft fordert bis zu 30 Prozent mehr Lohn
Die Fluggesellschaften haben bereits 166 (136 Abflüge, 30 Ankünfte) von ursprünglich 593 geplanten Flügen gestrichen. Der Flughafen rechnete mit insgesamt 53.200 Fluggästen, davon etwa die Hälfte abfliegende Passagiere. Außerdem bleiben die Besucherterrassen auf Grund des Streiks geschlossen.
"Solange kein neues Angebot auf dem Tisch liegt, haben wir nur die Wahl, maximalen Druck zu erzeugen", erklärte Verdi-Verhandlungsführerin Andrea Becker zur neuerlichen Streikaktion. Die Ausweitung der Streiks sei die Antwort der Beschäftigten auf die starre Haltung der Arbeitgeber. Die Gewerkschaft erwarte "einen Tarifabschluss vor den Osterferien", sagte Becker.
Verdi fordert für die 34.000 Beschäftigten der Branche in Nordrhein-Westfalen Lohnerhöhungen von bis zu 30 Prozent, umgerechnet zwischen 2,50 und 3,64 Euro. An den Flughäfen liegt der Lohn laut Verdi zwischen 8,23 und 12,36 Euro. Für die Beschäftigten der untersten Lohngruppe bieten die Arbeitgeber laut Becker bisher lediglich 40 Cent mehr an.
Bisher sieben Streiks in Düsseldorf und Köln/Bonn
Seit Januar wurden der Düsseldorfer Flughafen dreimal und der Flughafen Köln/Bonn insgesamt viermal bestreikt. Zuletzt hatte das Sicherheitspersonal in Köln/Bonn am Freitag die Arbeit niedergelegt. Durch den siebten Streiktag der Passagier-Kontrolleure in Nordrhein-Westfalen ist jeder dritte Flug ausgefallen. Nach Angaben des Airports wurden 70 der mehr als 200 geplanten Flüge gestrichen. "Wir wollen vor Ostern einen Tarifabschluss erreichen und legen nun noch einmal ein bisschen zu", sagte Verdi-Sprecher Günter Isemeyer.
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In dem Tarifkonflikt stehen sich Verdi und die im Bundesverband der Sicherheitswirtschaft vereinigten Arbeitgeber der privaten Sicherheitsbranche gegenüber, die auch die sogenannten Flugsicherheitsassistenten beschäftigen. Diese sind an Flughäfen im Auftrag der Bundespolizei für Passagier- und Gepäckkontrollen zuständig. (dpa/dapd)