Düsseldorf/Köln. . Durch den Streik der Sicherheitsleute sind in Düsseldorf und Köln/Bonn am Donnerstag 250 Flüge ausgefallen. Noch liegen Gewerkschaften und Arbeitgeber weit auseinander. Also wird am Freitag weiter gestreikt.
Streikchaos an den Flughäfen Düsseldorf und Köln/Bonn: Durch den Ausstand von rund 400 Mitarbeitern des Sicherheitspersonals fielen am Donnerstag an den beiden größten NRW-Airports bis zum Abend rund 250 Flüge aus. Tausende Fluggäste waren davon betroffen. Auch am Freitag müssen Passagiere mit langen Wartezeiten oder sogar Flugausfällen rechnen.
Die Gewerkschaft Verdi kündigte an, den Streik bis Freitagabend 20 Uhr (Köln/Bonn) bzw. 22 Uhr (Düsseldorf) fortzusetzen. Die Arbeitgeber hätten die von Verdi gesetzte Frist verstreichen lassen und kein verbessertes Angebot vorgelegt, hieß es.
Sicherheitsleute fordern 16 Euro pro Stunde
Hintergrund des Arbeitskampfes: Verdi fordert deutliche Lohnerhöhungen für die Sicherheitskräfte. Sie sollten einheitlich 16 Euro pro Stunde erhalten. Derzeit verdienen sie zwischen neun Euro (etwa für Kontrolle der Flughafenmitarbeiter, Bordkarten und Waren) und 12,36 Euro in der Fluggastkontrolle.
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Verdi begründet diese hohe Forderung damit, dass in hochsensiblen Sicherheitsbereichen keine Niedriglöhne gezahlt werden dürften. „Wir wollen diesen gesamten Bereich aus dem Niedriglohnsektor herausholen“, erklärte ein Verdi-Sprecher.
Die Arbeitgeber bieten höchstens 13,50 Euro
Die Arbeitgeber weisen die Forderung bisher als „maßlos“ zurück Sie bieten bisher 9,75 Euro bzw. 13,50 Euro für die einzelnen Tarifgruppen, eine Zusammenlegung lehnen sie kategorisch ab.
Verdi fordert auch vom Bund und dem Land, bei den privaten Sicherheitsfirmen für höhere Löhne zu plädieren. Denn in den Bereichen, die hoheitliche Aufgaben wahrnehmen, kauft der Staat die Leistungen ein. Er müsste am Ende auch die steigenden Löhne über höhere Preise der Anbieter finanzieren.
Flugzeuge starteten auch ohne Passagiere
Der Bundesverband der Deutschen Fluggesellschaften (BDF) fordert die Tarifpartner auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. BDF-Geschäftsführer Michael Engel: „Unsere Passagiere haben für diesen Streik keinerlei Verständnis.“ Es sei „maßlos, dafür die Passagiere in Geiselhaft zu nehmen und Flüge ausfallen zu lassen“, so Engel. Sowohl in Düsseldorf als auch in Köln/Bonn starteten am Donnerstag viele Maschinen ohne Fluggäste an Bord, um wenigstens die Anschlussflüge an anderen Airports zu bewältigen. (mit Material von dpa)