Am Niederrhein/Utrecht/Rom. . Bei 80 Einbrüchen erbeuteten die Diebe Schmuck, Bargeld und Autoschlüssel. Häufig nahmen sie dann auch die Autos der Mittel- und Oberklasse mit. Mehrfach war ihnen die deutsche Polizei dabei auf den Fersen. Doch die festgenommen wurden die beiden 22 und 28 Jahre alten Männer in Italien und der Schweiz.
Einmal klickten die Handschellen in Italien, einmal in der Schweiz: Zwei Männer, 22 und 28 Jahre alt, sollen die Köpfe einer Bande sein, die am Niederrhein seit September 2011 in etwa 80 Häuser eingestiegen ist. Die Einbrecher hatten es auf Schmuck und Bargeld abgesehen, nahmen gerne auch Autoschlüssel mit. In 15 Fällen brausten sie mit den Mittel- und Oberklasse-Pkw der Einbruchsopfer davon. „Der Schaden liegt bei weit über einer halben Million Euro“, sagte ein Polizeisprecher.
In Mönchengladbach, dem Kreis Viersen, aber auch in Duisburg, Wesel und Borken haben die Täter nachts Wohnungen und Häuser heimgesucht. Als echte Profis hielten sie sich nicht lange an gutgesicherten Objekten auf, sondern brachen dann in andere, weniger geschützte Häuser ein: „Sie hielten ihr Entdeckungsrisiko so gering wie möglich“, heißt es bei der Polizei. Die Einbruchsserie belege einmal mehr, wie wichtig es ist, sein Eigentum gut zu sichern.
Gefährliche Manöver
Für die Einbrüche nahmen die Täter teilweise Anfahrtswege von 180 Kilometern und mehr in Kauf. Das Hauptquartier der Bande befand sich in der Nähe von Utrecht in den Niederlanden. Dort konnten die Ermittler jetzt auch einen Großteil der gestohlenen Autos sicherstellen. Lediglich zwei Pkw fehlen weiterhin. Die Täter haben die gestohlenen Fahrzeuge (z.B. einen Audi A6 oder einen in Duisburg entwendeten Daimler der E-Klasse) für ihre weiteren Raubzüge benutzt und mit geklauten Kennzeichen versehen. Mehrfach war ihnen die deutsche Polizei dabei auf den Fersen. Durch halsbrecherische Fahrmänover bei hohem Tempo gelang es den Tätern aber, die Streifenwagen abzuschütteln und zunächst unerkannt in die Niederlande zu flüchten. „Diese Leute haben völlig rücksichtslos Gas gegeben“, so der Polizeisprecher.
Durch DNA-Spuren gelang es den Kriminalisten, die verschiedenen Einbrüche der Bande zuzuordnen. Gut möglich, dass noch weitere Fälle hinzukommen, die Ermittlungen dauern noch an. Die jetzt festgenommenen Haupttäter sollen in Kürze ausgeliefert und dann vernommen werden.