Bochum/Herne. . Nach einer ebenso spektakulären wie gefährlichen Verfolgungsfahrt ist ein 49-jähriger Autofahrer vom Schöffengericht Bochum zu einem Jahr Haft auf Bewährung verurteilt worden. Er war mit 1,6 Promille im Blut vor der Polizei geflüchtet. Bis zu acht Einsatzfahrzeuge verfolgten ihn damals.

Eine dramatische Verfolgungsfahrt hatte am 16. April 2012 die Polizei in Atem gehalten. Ein 49-jähriger Herner wurde dafür am Donnerstag vom Schöffengericht zu einem Jahr Haft auf Bewährung verurteilt. Auch wurde sein Führerschein noch weitere 18 Monate entzogen.

Nur mit Unterhose und T-Shirt bekleidet war der Mann damals gegen 19 Uhr zu Hause in Wanne-Eickel in seinen Audi 80 gestiegen. 1,6 Promille Alkohol hatte er im Blut. Zeugen riefen die Polizei. Teilweise waren sechs bis acht Einsatzfahrzeuge hinter ihm her.

Trotz Anhaltezeichen weiter gebrettert

Trotz Anhaltezeichen war er über die Dorstener Straße gebrettert. Er bog in den Hammer Park ein und drehte dort, Polizeiautos im Nacken, zwei Runden. Weiter ging die halsbrecherische Fahrt in die Präsidentstraße. Unterwegs demolierte er vier geparkte Wagen. Er flüchtete weiter über den Imbuschplatz bis auf die Alleestraße. In Höhe Bessemer Straße war Endstation. Ein aufmerksamer Autofahrer (32) bremste den Audi aus. Die Polizei schlug die Autoscheiben ein und schoss in den Hinterreifen. Beim Versuch, trotzdem noch zu entkommen, krachte der Täter gegen zwei weitere Polizei- und ein Privatauto, wurde dann aber aus seinem Fahrzeug herausgezogen. Dabei soll er gesagt haben: „Ich glaub, ich bin bekloppt.“Er selbst und zwei Polizisten wurden damals leicht verletzt.

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    Er steht unter Betreuung. Seinem Verteidiger Knuth Meyer-Soltau zufolge hatte er damals eine „manisch depressive Phase“. Deshalb war er auch vermindert schuldfähig. Erst drei Tage vor der Tat war ihm wegen Alkohol der Führerschein weggenommen worden.