Ochtrup/Duisburg. . Vier Monate nach Eröffnung zählt das Outlet Center Ochtrup bereits den Millionsten Besucher. Viele Kunden kommen aus dem Ruhrgebiet. Der Center-Manager freut sich über “städtisches Flair“. Für Experten ist klar: Der Erfolg des Outlet Centers beruht auch darauf, dass es bislang keine Konkurrenz gibt.

Das Factory-Outlet-Center (FOC) im münsterländischen Ochtrup brummt. Gut vier Monate nach Eröffnung zählte das Einkaufszentrum jetzt bereits seinen millionsten Besucher. „Wir haben es geschafft, städtisches Flair in unser Center zu bringen“, schwärmt FOC-Manager Armin Winkler und sieht darin einen wesentlichen Baustein des Erfolges.

Freilich: Die Münsterländer profitieren auch davon, dass sie in NRW bis dato noch allein auf weiter Flur sind. 65 Shops gibt es in Ochtrup, in denen Markenware zwischen 30 und 70% billiger angeboten wird als andernorts. Es ist das landesweit einzige FOC bisher. Planungen für solche Shoppingcenter gibt es auch andernorts, nur kommen die bisher nicht in die Puschen.

125-Millionen-Projekt in Duisburg geplant

Beispiel Duisburg: Im Stadtteil Hamborn soll das „Designer Outlet Village“ mit 140 Shops und 2500 Parkplätzen entstehen, die A59-Abfahrt muss dafür komplett umgebaut werden. Seit Jahren laufen die Planungen, ein Investor will 125 Millionen Euro investieren. Wie Gutachter jedoch festgestellt haben, liegt das Areal zu nah an der Schwefeldioxid-Produktion der benachbarten Grillo-Werke. Wie sich das Mega-Projekt mit der Störfall-Verordnung in Einklang bringen lässt, ist noch völlig unklar. Zudem muss eine Siedlung weichen, in der noch 150 Wohnungen vermietet sind. Die Umzüge sind vorerst gestoppt, weil der Investor nach dem Kauf die Grunderwerbssteuer nicht zahlen wollte. Der Baubeginn ist bereits um ein halbes Jahr verschoben, sämtliche Beteiligten versichern jedoch, an dem Outlet festhalten zu wollen.

Die ersten vier Monate in Ochtrup zeigen die Magnetwirkung solcher FOCs. Nach Angaben des dortigen Managements nehmen die Besucher bis zu 70 Minuten Fahrzeit in Kauf. Ein Großteil des Publikums komme aus dem Ruhrgebiet. Auch weite Teile des Niederrheins sind nur eine Autostunde entfernt.