Essen. Ein Vorstandsvorsitzender, der einen Angriff auf seine Person erfindet, und ein Student, der zu schnell studiert, sind nur zwei der Menschen aus Nordrhein-Westfalen, über die im Jahr 2012 geredet wurde. Zehn Geschichten, die in Erinnerung bleiben.
Platz 1: Ulrich Rüther und der Phantom-Täter
Eigentlich hätte Ulrich Rüther, Vorstandsvorsitzender der Provinzial, am 5.12. bei einer Betriebsversammlung Informationen über den möglichen Verkauf der Versicherungsgruppe an den Allianz-Konzern an die Mitarbeiter geben sollen. Doch dann kam alles anders: Ein maskierter Mann verletzte ihn mit einem Schraubstock, als er auf dem Weg zum Büro war. Doch der Angriff war ein Gewächs der Fantasie des Vorsitzenden und frei erfunden. Eine Woche später plagte ihn dann das schlechte Gewissen und Rüther teilte der Polizei mit, dass alles erfunden war.
In unserem Ranking der zehn Leute, über die NRW 2012 gesprochen hat, auf Platz eins: Ulrich Rüther. Der Provinzial-Vorstandsvorsitzende erfand einen Angriff auf sich, um von einem möglichen Verkauf an die Konkurrenz abzulenken.
Platz 2: Rudi Assauer offenbart seine Alzheimer-Erkrankung
Mit seiner Biografie "Verblasste Erinnerung" machte Rudi Assauer im Februar seine Alzheimer-Erkrankung öffentlich. Der ehemalige Fußballbundesliga-Spieler und langjährige Manager von Schalke rückte sich und die Krankheit damit in den Blickpunkt der Öffentlichkeit. Schalke lässt seinen Ex-Manager in dieser schweren Zeit nicht hängen und Assauer wird mit dem Sport-Bild-Award für sein Lebenswerk ausgezeichnet.
In unserem Ranking der zehn Leute, über die NRW 2012 gesprochen hat, auf Platz zwei: Rudi Assauer. Er machte 2012 seine Krankheit öffentlich und erfuhr Unterstützung ehemaliger Weggefährten.
Platz 3: Kampfsportler Lutz Backhaus streckt einen Psycho-Täter nieder
„Ich wusste, wenn ich jetz’ nix mache, dann macht hier keiner was, und wer weiß, was der Kerl noch alles getan hätte“. Kampfsportler Lutz Backhaus bewies Zivilcourage und streckte in der Oberhausener Innenstadt einen psychisch kranken Messerstecher nieder.
Sympathisch: Backhaus wollte in den Medien nicht als Held dargestellt werden. Trotzdem war er in den zurückliegenden zwölf Monaten Gesprächsthema in NRW.
In unserem Ranking der zehn Leute, über die NRW 2012 gesprochen hat, auf Platz drei: Lutz Backhaus. Er überwältigte einen psychisch kranken Messerstecher.
Platz 4: Ein Vater klaut sechs Bäume, um seinen Kindern ein Indianerzelt zu bauen
Die Dortmunder Polizei staunte im September nicht schlecht, als sie einen im Wald geparkten Anhänger sahen, auf dem sechs Bäume mit einer Länge von fünf Metern lagen. Der Baumfäller gestand schnell und gab als Grund an, mit den Bäumen ein Indianerzelt für seine Kinder bauen zu wollen. Nach der Erklärung versuchte er, vor den Beamten zu fliehen. Ohne Erfolg.
In unserem Ranking der zehn Leute, über die NRW 2012 gesprochen hat, auf Platz vier: Der Baumdieb aus Dortmund.
Platz 5: Alltours-Chef Verhuven soll einen Polizisten angefahren haben
Bei einem Warnstreik im März in Duisburg soll Alltours-Chef Willi Verhuven einen Polizisten angefahren haben. Nachdem der Beamte Verhuven vor Gericht brachte, klagt der Firmen-Boss nun gegen den Polizisten. Der Ausgang des Verfahrens ist noch offen und bleibt sicher weiterhin Gesprächsstoff.
In unserem Ranking der zehn Leute, über die NRW 2012 gesprochen hat, auf Platz fünf: Willi Verhuven. Er soll bei einem Warnstreik einen Polizisten angefahren haben. Das Verfahren läuft.
Platz 6: Karin Spörer aus Duisburg strickt Pullover für Pinguine
Karin Spörer aus Duisburg hat ein Herz für Tiere, für Pinguine im Speziellen. Sie strickt Pullover für frierende Zwergpinguine, die nach einer Umweltkatastrophe vor Australien ölverschmiert waren und anschließend gereinigt wurden.
Der grobe Strick schützt sie nun bei einem Öl-Unfall davor, das verschmierte Gefieder mit dem Schnabel zu reinigen und sich durch verschluckte Öl-Klumpen selbst zu vergiften.
In unserem Ranking der zehn Leute, über die NRW 2012 gesprochen hat, auf Platz sechs: Karin Spörer und ihre Pullis für Pinguine.
Platz 7: Das BVB-Logo auf dem Grabstein als letzter Wille
Mit nur neun Jahren starb Jens Pascal an einem Gehirntumor. Der kleine BVB-Fan wünschte sich nichts mehr für seine letzte Ruhe, als das sein Grabstein mit dem BVB-Logo versehen wird. Dieser Wunsch blieb im seitens der katholischen Kirche in Dortmund verwehrt, bis sich die Eltern von Jens an die Öffentlichkeit wandten und der Druck auf die Kirche immer größer wurde.
Als Kompromiss einigten sich Eltern und Kirche darauf, dass nun auf dem Grabstein das Logo des Vereins und der Schriftzug "Echte Liebe" stehen. Als religiöses Zeichen ist auf dem Grabstein eine Taube zu sehen.
In unserem Ranking der zehn Leute, über die NRW 2012 gesprochen hat, auf Platz sieben: Jens Pascal und sein letzter Wille. Sein Wunsch, dass BVB-Logo auf seinem Grabstein haben zu dürfen, führte sogar zu einem Schulterschluss zwischen den Fans von BVB und S04.
Platz 8: Student ist zu schnell für die Uni
Turbo-Student Marcel Pohl aus Arnsberg-Müschede hat sein Studium an der privaten Hochschule für Ökonomie und Management in nur 20 Monaten abgeschlossen. Dennoch muss er nun den vollen Preis für fünf Jahre Studium bezahlen. Sorgen, dass er die Gebühren nicht bezahlen kann hat er aber nicht. Mittlerweile ist er am Standort Frankfurt beschäftigt, promoviert nebenbei an der Universität of Gloucestershire in England, ist zudem Dozent an der Frankfurt School of Finance und Management, wird des Weiteren von einer Referenten-Agentur vermittelt und hält Vorträge zum Thema Teamarbeit, Motivation und Organisation.
In unserem Ranking der zehn Leute, über die NRW 2012 gesprochen hat, auf Platz acht: Turbo-Student Marcel Pohl.
Platz 9: Angriff mit Oberweite
Was war denn da im Schlafzimmer los? In Unna musste ein Mann im Bett mit seiner Frau "Todesängste" durchstehen, da er Angst hatte, dass seine Lebensgefährtin ihn mit ihrer üppigen Oberweite ersticken wollte. Das Liebesspiel im Mai soll für die Frau nun ein Nachspiel vor Gericht haben. Vorwurf: gefährliche Körperverletzung.
In unserem Ranking der zehn Leute, über die NRW 2012 gesprochen hat, auf Platz neun: Die Frau mit der bedrohlichen Oberweite.
Platz 10: Ehemaliger Leibwächter Bin Ladens wohnt in Bochum
Ein ehemaliger Leibwächter des früheren Al-Kaida-Führers Osama bin Laden lebt seit mehreren Jahren in Bochum und rekrutiert dort offenbar junge Muslime für den sogenannten Heiligen Krieg. Obwohl von dem Tunesier eine "generelle Gefahr" ausgehe, sehen die Behörden keine Handhabe, den Mann auszuweisen.
In unserem Ranking der zehn Leute, über die NRW 2012 gesprochen hat, auf Platz zehn: Der ehemalige Leibwächter von Osama Bin Laden, Sami A. Der Salafist soll in Bochum jahrelang auf Kosten der Allgemeinheit gelebt haben.