Leverkusen. Dem Verkehr rund um Köln droht ein Verkehrskollaps. Aktuell ist die marode Rheinbrücke bei Leverkusen für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen gesperrt. Schon bald muss sie womöglich neu gebaut werden. Das zumindest fordert Kölns Oberbürgermeister Jürgen Roters (SPD). Man dürfe nicht weiter abwarten.

Der Kölner Oberbürgermeister Jürgen Roters (SPD) pocht auf einen schnellen Neubau der gesperrten Leverkusener Rheinbrücke auf der Autobahn 1. "Wir brauchen auf jeden Fall die Grundsanierung beziehungsweise den Neubau einer Brücke", sagte Roters am Dienstag dem Radiosender WDR5. "Und zwar so schnell wie möglich." Der Wirtschaftsraum Köln und das Rheinland seien davon abhängig, wie die Verkehrsverhältnisse funktionierten. Man könne nicht fünf, acht oder zehn Jahre abwarten.

"Es ist ein ganz großes Dilemma, in dem wir stehen", sagt Roters. Die Rheinbrücke war am Freitag wegen Rissen für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen gesperrt worden. Das Verkehrsministerium schließt einen vorgezogenen Komplettabriss des Bauwerks nicht aus.

Viele Lastwagenfahrer ignorieren Verbot

Die Brücke sollte ohnehin 2025 abgerissen werden, hatte ein Ministeriumssprecher am Montag gesagt. Ob die Brücke repariert wird oder direkt neu gebaut werde, könne aber erst entschieden werden, wenn das Ausmaß der entdeckten Risse geklärt sei. Vor dem Verbot passierten täglich rund 20.000 Fahrzeuge mit einem Gewicht von über 3,5 Tonnen die Brücke.

Das Verbot wird aber von vielen Lastwagenfahrern ignoriert. "Wir haben sehr darauf hingewiesen, dass man sehr viel frühzeitiger eine Beschilderung vornehmen muss", sagte Roters. Bereits in Düsseldorf oder Koblenz müssten Lastwagenfahrer auf die Sperrung aufmerksam gemacht werden. Das Ministerium will die Beschilderung verbessern lassen. (dapd)