Leverkusen. Wegen Rissen im Baukörper ist die Rheinbrücke der A1 bei Leverkusen ab sofort für den Schwerverkehr gesperrt. Betroffen sind Fahrzeuge mit mehr als 3,5 Tonnen Gesamtgewicht. Wie lange die Sperrung gilt, ist derzeit noch nicht abzusehen.

Die Rheinbrücke der Autobahn 1 in Leverkusen ist wegen mehrerer Risse für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen gesperrt. Bei Sanierungsarbeiten entdeckten Arbeiter an sieben Querträgern die Beschädigungen, wie das Verkehrsministerium am Freitag mitteilte. Damit sei eine gravierende Schadensstufe erreicht, die zum sofortigen Handeln zwinge. Wie lange die Sperrung gilt, wird sich demnach erst nach einer genauen Untersuchung des Schadens ergeben. Entscheidend werde sein, ob die Schäden überhaupt noch reparabel seien, hieß es.

Die knapp 50 Jahre alte Rheinbrücke soll bis 2025 neu gebaut werden. Damit die Strecke bis zur Erneuerung weiter befahrbar bleibt, laufen den Angaben zufolge seit Monaten Sanierungsarbeiten.

Kritik an Verkehrspolitik des Landes

Verkehrsminister Michael Groschek (SPD) sagte: "Wir müssen uns noch mehr auf den Erhalt der vorhandenen Strecken konzentrieren." Der Bund sei in der Verantwortung. NRW brauche in den nächsten zehn Jahren 3,5 Milliarden Euro für den Erhalt der Brücken auf den Bundesfernstraßen.

Die CDU im Landtag warf dem Minister vor, die eigene Verantwortung auf den Bund abzuschieben. "Der Bund kann erst bauen, wenn es eine Planung gibt", sagte der Abgeordnete Bernhard Schemmer. Die Landesregierung müsse dafür sorgen, dass diese vorangetrieben würde. Die FDP-Fraktion forderte Groschek auf, die Öffentlichkeit darüber zu informieren, welche weiteren Brücken konkret gefährdet sein und saniert werden müssten.

Der Piraten-Abgeordnete Stefan Fricke sagte zur Sperrung: "Verantwortlich dafür ist eine Verkehrspolitik, die bis vor kurzem überwiegend auf den Neubau und die Initiierung immer weiterer Straßen setzte und dafür die Pflege des Bestandes vernachlässigte." (dapd)