Münster. Die Hochschulen in den beiden Städten sprechen von einem großen Interesse an dem neuen Fach. Sie wollen das Verständnis für einen europäischen Islam wissenschaftlich unterstützen. Das Zentrum im Münster ist eines von insgesamt vier Zentren in Deutschland.

Die Universitäten Münster und Osnabrück haben am Dienstag in Münster ihr gemeinsames Zentrum für Islamische Theologie eröffnet. Die beiden Hochschulen hoben das große Interesse der Studierenden an dem Fach hervor. Sowohl Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) als auch NRW-Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne) begrüßten die neuen Ausbildungsmöglichkeiten für Islamwissenschaftler.

Das Zentrum in Münster und Osnabrück diene als Dachorganisation, an beiden Standorten gebe es parallel dazu eine eigenständige Einrichtung für Islamische Theologie, teilte die Universität Münster mit. "Es ist notwendig, das Verständnis für einen europäischen Islam wissenschaftlich zu unterstützen", sagte die Rektorin der Universität Münster, Ursula Nelles. An beiden Hochschulen sollen in Zukunft sowohl Islamwissenschaftler als auch Lehrer und Religionsgelehrte für Moscheen ausgebildet werden. Das Interesse an Islam-Studiengängen sei in NRW vor allem nach der Einführung des islamischen Religionsunterrichts stark gestiegen, hieß es.

Insgesamt vier deutsche Islam-Zentren in Deutschland

"Glaube muss nicht nur geglaubt, sondern auch gedacht werden", sagte Schavan bei ihrem Besuch in Münster. Das Zentrum biete hervorragende Voraussetzungen für einen verstärkten theologischen Diskurs an den Hochschulen. Die Ministerin betonte, dass beide Standorte auf eine langjährige Tradition zurückblickten: Münster im Bereich Religionswissenschaft und Theologie, Osnabrück in der Religionspädagogik.

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Das Zentrum für Islamische Theologie in Münster/Osnabrück ist eines von insgesamt vier Zentren in Deutschland. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung wird die Hochschulen in Münster und Osnabrück für fünf Jahre mit rund sechs Millionen Euro unterstützen.

NRW-Schulministerin Löhrmann nannte das Zentrum ein gelungenes Beispiel einer guten Kooperation des Bundes mit den Ländern. "Mit der Einführung des islamischen Religionsunterrichtes hat das nordrhein-westfälische Schulministerium eine gute Grundlage für den Zuschlag des Bundes für die Errichtung der Lehrstühle gelegt", sagte sie. Die Ministerin warb dafür, auch im Schulbereich solche Kooperationen zu ermöglichen. (dapd)