An Rhein und Ruhr. . Fast 33.000 Jugendliche in NRW suchten im Juli noch eine Lehrstelle. Zum Start des Ausbildungsjahrs an diesem Mittwoch gibt es noch viele offene Jobs, etwa im Handel. Zudem gibt es ein deutliches Plus bei den abgeschlossenen Verträgen.
Egal ob im Handwerk, Handel oder in der Industrie – Tausende junge Leute an Rhein und Ruhr sind an diesem Mittwoch in die Berufsausbildung gestartet. Doch trotz des offiziellen Lehrjahr-Beginns stehen laut Arbeitsagentur weiter zahlreiche unbesetzte Plätze für die knapp 33 000 Jugendlichen bereit, die im Juli noch eine Lehrstelle suchten. Viele offene Stellen gibt es etwa im Handel, zum Beispiel als Verkäufer/in, Einzelhandels-Kaufmann/-frau oder Bäckerei-Fachverkäufer/in. Aber auch wer sich für den Beruf der Köchin oder des Friseurs interessiert, hat noch gute Karten – ebenso wie angehende Bürokaufleute oder Kaufleute für Bürokommunikation, Zahnmedizinische Fachangestellte sowie Fachleute für Restaurants oder Lagerlogistik.
Unterm Strich positive Entwicklung
Unterm Strich kann sich der NRW-Ausbildungsmarkt in diesem Sommer sehen lassen. Die Zahl der bereits jetzt geschlossenen neuen Lehrverträge liegt mit 46 294 stolze 10,7 Prozent über der des Vorjahres. Die der bislang unversorgten Jugendlichen liegt um 6,6 Prozent unter der des Vorjahres – und es gibt 1,5 Prozent mehr unbesetzte Lehrstellen als im Juli 2011.
Auch im Handwerk, traditionelles Schwergewicht auf dem Ausbildungsmarkt, ist man guter Dinge. „Es zeichnet sich ein ausgesprochen gutes Ausbildungsjahr parallel zur robusten Konjunkturlage im Handwerk ab“, sagte der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Düsseldorf, Axel Fuhrmann. Mit 4230 neu abgeschlossenen Lehrverträgen liegt die Kammer derzeit 5,4 Prozent über dem Wert des Vorjahres. Bis zum Jahresende sollen es 9000 Verträge werden.
Besondere Lehrlingszuwächse verbuchte die Kammer in den Branchengruppen Elektro und Metall, Bau und Ausbau sowie Glas und Keramik. Regional legten vor allem die Kreishandwerkerschaften Mettmann, Essen, Mülheim/Oberhausen, Wesel und Kleve mit einem Plus von teils je deutlich mehr als zehn Prozent zu.
Die Chefin der NRW-Arbeitsagentur,. Christiane Schönefeld, appelliert an Betriebe, die ihre Lehrstellen noch nicht besetzt haben, „ihre Einstellungskriterien zu überprüfen und auch Jugendlichen eine Chance zu geben, die formal nicht alle Voraussetzungen mitbringen“. Die Arbeitsagentur biete mit ihren „ausbildungsbegleitenden Hilfen“ wie Nachhilfestunden oder sozialpädagogischer Betreuung Unterstützung an.