Duisburg. . Langes Wochenende, schönes Wetter und viele Baustellen: Der Pfingstreiseverkehr verstopft die Autobahnen in NRW. Vor allem die Straßen Richtung Norden sind betroffen. Erst zum Abend dürfte es besser werden.
Hitze und Stau: Für viele Autofahrer in Nordrhein-Westfalen wird der Freitagnachmittag vor Pfingsten zu Tortour. Schon seit Mittag wird es auf den Autobahnen des Landes immer dichter. Gegen 15.30 Uhr staut es sich auf insgesamt über 200 Kilometer Länge. Die Verkehrsmeldungen beim WDR sprechen sogar von über 250 Kilometern. „Das ist sicher außergewöhnlich“, heißt es auch bei der Verkehrsleitstelle des Landes in Duisburg. An normalen Freitagen gibt es Staulängen von höchstens der Hälfte. Gegen 18 Uhr entspannt sich die Situation langsam.
Aber das ist kein normaler Freitag. Das lange Pfingstwochenende steht vor der Tür, das Wetter ist gut und viele haben sich deshalb auf die Reise gen Norden gemacht. Offenbar lockt es die Pfingstausflügler an die Küsten.
90 Baustellen quälen die Autofahrer
Entsprechend voll sind die Autobahnen Richtung Norden. Auf der A1 bei Münster gibt es gegen 15.30 Uhr schon 15 Kilometer Stau. Zwischen Volmarstein und dem Kreuz Dortmund/Unna stehen die Fahrzeuge auf 23 Kilometern Länge Stoßstange an Stoßstange. Zum Quasi-Parkplatz wird die A43: 20 Kilometer Stau gibt es zwischen Sprockhövel und Recklinghausen-Hochlarmark.
Auch die A3 bei Hilden und Köln ist voll. Die Lage spitzt sich jedoch besonders auf der A4 bei Köln Süd/Richtung Heumar zu. Dort hat sich ein Unfall ereignet. Die Richtungsfahrbahn musste gesperrt werden. Bei den 7 Kilometer Stau wird es nicht bleiben. Viele weichen auf die A 61 aus, doch dort drängelt sich auch schon Auto an Auto.
Vor allem die Baustellen machen den Autofahrern zu schaffen. Rund 90 bremsen derzeit den Verkehr in NRW aus. Obwohl die Landesbehörde StraßenNRW wie üblich versprochen hatte, wegen der vorhergesagten Reisewelle auf Tagesbaustellen zu verzichten, wurde am Freitag dennoch kurzfristig auf dem Friesenspieß A31 (Bottrop-Emden) gebuddelt – allerdings war das ein Notfall. Die seit Tagen brütende Hitze hatte den mehr als 30 Jahre alten Asphalt an vier Stellen in Höhe Legden-Ahaus aufbrechen lassen. Die Autobahn wurde in südlicher Richtung bis in den Abend hinein gesperrt. „Es war zu gefährlich, über diese Stellen den Verkehr rollen zu lassen“, betonte StraßenNRW-Sprecher Bernd Löchter.
Auch für Samstag gibt es keine Entwarnung: Weil in Bayern und Baden-Württemberg zweiwöchige Ferien beginnen, könne es zumindest südlich des Mains vollwerden, warnt der ADAC.