Düsseldorf. . NRW-Umweltminister Johannes Remmel will die Zahl der jagdbaren Tierarten einschränken und die Fallenjagd sowie die Jagdhunde-Ausbildung an lebenden Tieren verbieten. Die Jäger im Land befürchten nun, in absehbarer Zeit nur noch als Schädlingsbekämpfer fungieren zu können.

Die Jäger in NRW warnen vor einer Verschärfung des Landesjagdgesetzes. NRW-Jägerpräsident Jochen Borchert fürchtet, dass der grüne Umweltminister Johannes Remmel nach einem Wahlsieg in NRW die Jagd drastisch einschränken will. „Bei den Jägern herrscht große Unruhe“, sagte Borchert.

Derzeit liegt der geplante Gesetzentwurf wegen der bevorstehenden Landtagswahl auf Eis. Nach dem Willen Remmels soll die Zahl der jagdbaren Tierarten aber eingeschränkt und die Fallenjagd sowie die Jagdhunde-Ausbildung an lebenden Tieren verboten werden. „Die Jäger werden nicht bereit sein, Einschränkungen hinzunehmen, die in der Konsequenz zum Ende der Niederwildjagd (Fasane, Hase, Kaninchen) führen“, mahnte Borchert vor „ideologisch begründeten“ Verboten.

"Nur noch als Schädlingsbekämpfer fungieren"

Entschieden wehren sich die 60 000 Jäger gegen Remmels Vorwurf, Borchert führe „einen Angriff auf die Landesregierung“. Die Jäger seien bereit, „sachgerecht“ über ein neues Jagdrecht zu diskutieren, sagte Borchert. Falls sich Remmel aber auf Druck einzelner Umwelt- und Tierschutzverbände durchsetze, könnten „Jäger in absehbarer Zeit keine traditionelle Jagd mehr ausüben, sondern nur noch als Schädlingsbekämpfer fungieren“, heißt es in einem aktuellen Alarmbrief des Kreisgruppenvorsitzenden Oberberg, Heinz Krelensiek, an Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD).

Sorgen bereiten den Jägern auch grüne Überlegungen, die abgeschaffte Jagdsteuer in NRW wieder einzuführen. Grundsätzlich wollen sich die NRW-Jäger nach Angaben Borcherts nicht unterstellen lassen, „dass sie sich nicht tierschutzgerecht verhalten“. Die Jäger fürchten, dass auch die Jagd auf nahezu alle Vogelarten sowie auf Marder, Iltisse und Waschbären verboten werden soll. Der NRW-Jagdverband hat angeboten, über Jagd- und Schonzeiten zu verhandeln. Bei CDU, SPD und FDP erkennt Borchert Aufgeschlossenheit für die Position der Jäger.