Warendorf/Münster. . Hinter den im münsterländischen Ostbevern entdeckten Leichenteilen einer Frau steckt offenbar ein dramatisch eskalierter Ehestreit. Die Leichenteile sollen von einer 59-jährigen Frau stammen. Die Polizei hat am Dienstag ihren 49-jährigen Ehemann festgenommen. Er wird beschuldigt, seine Frau erstochen zu haben.

Nach dem Fund von Teilen einer Frauenleiche in Ostbevern (Kreis Warendorf) geht die Polizei von einem Tötungsdelikt aus und hat einen dringend Tatverdächtigen gefasst. Wie der Münsteraner Oberstaatsanwaltschaft Heribert Beck am Dienstag mitteilte, wurde ein 49 Jahre alter Mann aus Freckenhorst festgenommen. Er ist der Ehemann der Toten, bei der es sich um eine 58 Jahre alte Frau handelt. Die Identität der Toten wurde am Dienstag durch eine Obduktion endgültig geklärt.

Der Mann bestreitet die Tat, nach Angaben der Staatsanwaltschaft soll es in der Vergangenheit aber immer wieder zu "erheblichen Streitigkeiten" zwischen den beiden Eheleuten gekommen sein. Nach bisherigen Erkenntnissen hat der Tatverdächtige seine Frau erstochen. Die Tat ereignete sich vermutlich in der Nacht zum Sonntag oder im Laufe des Sonntags. Nach der Tat soll der Mann die Leiche mit einem Messer zerstückelt und unter anderem in einen Koffer und eine Reisetasche gesteckt haben. Koffer und Tasche brachte er dann offenbar nach Ostbevern.

Abgetrennter Arm und abgeschnittenes Bein in Reisetasche

Die Leiche der Frau war erst am Dienstagvormittag identifiziert worden. Ein Angler hatte am Montag einen menschlichen Torso entdeckt. Der Mann machte den grausigen Fund in einem auf dem Fluss Bever schwimmenden Koffer, wie Oberstaatsanwalt Heribert Beck am Dienstag in Münster mitteilte. Die Ermittler waren sich "ziemlich sicher", dass der Torso zu den am Sonntag in einer Reisetasche entdeckten Leichenteilen gehörte. Spaziergänger hatten in der Tasche einen abgetrennten Arm und ein abgetrenntes Bein einer Frau gefunden.

Der Angler zog den Koffer laut Staatsanwaltschaft am späten Montagnachmittag an Land und entdeckte darin den Torso. Der Fund wurde am Dienstag rechtsmedizinisch untersucht. Die Ermittler gehen davon aus, dass die Frau einem Tötungsdelikt zum Opfer gefallen ist. Der Arm und das Bein wurde demnach vermutlich mit einem stumpfen Messer vom Körper der Getöteten abgetrennt.

Der Ehemann verstrickte sich bei der Vernehmung in Widersprüche und kam noch im Laufe des Dienstags wegen des Verdachts des Totschlags in Untersuchungshaft. Bislang ist der Mann wegen Gewaltdelikten nicht bei der Polizei bekannt.

An der Aufklärung des Falls arbeitet eine Mordkommission mit Beamten aus Münster und Warendorf. (dapd/US/WE)