An Rhein und Ruhr. . Schon kurz nach der Anschaffung der Verteidigungs-Waffe der NRW-Polizei gab es Probleme – die Teleskopstöcke ließen sich nach dem Ausziehen nicht immer richtig fest justieren. Nun gibt es neuen Ärger: An den Stöcken können die Griffe abbrechen. Das Land reagierte - nun werden die Stöcke nach und nach ausgetauscht, hieß es am Dienstag.
Im Sommer war der Wach- und Wechseldienst der nordrhein-westfälischen Polizei mit sogenannten Einsatzmehrzweckstöcken ausgestattet worden. Das neue Instrument ist weniger ein Schlagstock, vielmehr eine Verteidigungswaffe, um Angreifer auf Abstand zu halten. Schon kurz nach der Anschaffung gab es Probleme – die Teleskopstöcke ließen sich nach dem Ausziehen nicht immer richtig fest justieren. Nun gibt es neuen Ärger: An den Stöcken können die Griffe abbrechen. Im Training ist das bereits mehrfach geschehen und in mindestens einem Fall, in Wuppertal, sogar während eines Einsatzes.
GdP fordert, Griffe austauschen
NRW-weit wurden mehr als 9300 solcher Stöcke angeschafft. Laut dem zuständigen Landesamt für Zentrale Polizeiliche Dienste sind die bisherigen Erfahrungen so, dass wohl etwas mehr als jeder 100. Stock mangelhaft ist. „Es ist nicht vollständig auszuschließen, dass ein Griffstück im Einsatz brechen kann“, heißt es in einem vor wenigen Tagen veröffentlichten Erlass der Behörde, der der NRZ vorliegt.
Maßnahmen zur Qualitätsverbesserung seien beim Hersteller bereits auf den Weg gebracht, heißt es weiter. Einstweilen müssen die Beamten aber damit leben, dass der Stock zu Bruch gehen kann: Der Erlass regt an, „diese Problemstellung im Einsatztraining zu berücksichtigen“ und „Handlungsalternativen einzuplanen, um die Eigensicherung zu gewährleisten“.
Niemand soll verletzt werden
Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) fordert, dass umgehend alle Griffstücke ausgetauscht werden. Der Stock müsse uneingeschränkt funktionsfähig sein, damit sich die Beamten verteidigen können: „Zudem muss sichergestellt sein, dass niemand durch einen defekten Einsatzstock verletzt wird“, fordert Landeschef Frank Richter.
Kaum hatte die GdP den Austausch der Stöcke gefordert, reagierte das Landesamt für Zentrale Polizeiliche Dienste (LZPD): Es würden an allen Einsatzstöcken derzeit nach und nach die Griffstücke ausgetauscht, teilte ein LZPD-Sprecher am Dienstag in Duisburg mit. "Die Sicherheit der Kollegen geht vor", sagte der Sprecher. Zu der flächendeckenden Austauschaktion habe sich der Hersteller der Stöcke bereit erklärt, der gegenüber dem Land in Garantiepflicht stehe. (mit Material von afp)