Mönchengladbach/Venlo. Eine 75-jährige Rentnerin aus Wachtendonk ist als Kurierfahrerin einer deutsch-niederländischen Drogenbande aufgeflogen. Der Drogenring habe Rauschgift im Wert von mehr als einer Million Euro geschmuggelt. Die Polizei nahm in den vergangenen Monaten zwölf Tatverdächtige fest.
Die Polizei in Mönchengladbach und dem niederländischen Venlo hat einen internationalen Drogenring zerschlagen. Wie die Ermittler am Montag mitteilten, nahmen sie in den vergangenen vier Monaten insgesamt zwölf Tatverdächtige in Deutschland und den Niederlanden fest.
Das jüngste Bandenmitglied ist 20 Jahre alt, bei der ältesten Tatverdächtigen handelt es sich um eine 75-jährige Frau. Insgesamt soll die Bande mehr als 200 Kilogramm Amphetamin, Ecstasy und Marihuana aus dem niederländischen Grenzgebiet nach Deutschland geschmuggelt haben. Laut Polizei liegt der Verkaufswert der Drogen bei mehr als einer Million Euro. Alle zwölf Tatverdächtigen sitzen in Haft.
Ermittlungen begannen im Herbst 2011
Laut Polizei hatten die Ermittlungen gegen die Bande bereits im Herbst 2011 begonnen. In der Mönchengladbacher Drogenszene seien immer wieder Personen aufgetaucht, die ihre Ware in den Niederlanden bekommen hatten. Umfangreiche Überwachungsmaßnahmen brachten die Polizei letztlich auf die Spur der Tatverdächtigen.
Bei den Straftaten soll vor allem die 75-jährige Kurierfahrerin aus dem niederrheinischen Wachtendonk eine wichtige Rolle gespielt haben. Die Rentnerin sei insgesamt achtmal zwischen den Niederlanden und Deutschland unterwegs gewesen, sagte Chefermittler Albertz Heitzer. Bei ihren Fahrten habe die Frau jeweils zwischen 8 und 35 Kilogramm Amphetamin in ihrem Auto gehabt. Pro Kilo habe die Bande ihr einen Lohn von 100 Euro gezahlt. Die Frau habe gewusst, dass sie Drogen transportiert habe.
Das Rauschgift hatte die Rentnerin bei einem türkischen Großhändler aus Venlo gekauft. Bei dem 32-Jährigen handele es sich um einen "dicken Fisch", sagte Heitzer. Der Mann habe alleine innerhalb weniger Wochen mehr als 200 Kilogramm Drogen nach Deutschland geliefert. "Da können Sie sich ausrechnen, welche Mengen er pro Jahr bewegt." Laut Polizei müssen alle Tatverdächtigen mit langen Gefängnisstrafen rechnen. (dapd)