Essen. . Gesprächsforen mit Haupt- und Ehrenamtlichen sollen im Ruhrbistum „neue Wege des Miteinanders“ bringen, sagt Bischof Overbeck. Außerdem Veranstaltungen zu gesellschaftlichen und weltkirchlichen Themen. Auch im Bistum Münster kommt der Dialogprozess langsam in Gang.

Das Ruhrbistum will „neue Wege des Miteinanders“ suchen und in einem breiten Gesprächsprozesses herausfinden, wie trotz weniger Christen, Priester und Geld die „Zukunft auf katholisch“ aussehen kann. Eine gleichnamige Dialogreihe stellte Bischof Franz-Josef Overbeck am Donnerstag in Essen vor. Ziel sei eine „lebendige Kirche unter völlig neuen Bedingungen“, so Overbeck. Die Initiative ist Teil des bundesweiten Dialogprozesses, den die Kirche als Reaktion auf den Missbrauchsskandal gestartet hat.

Im Ruhrbistum stehen sechs Diskussionsforen im Zentrum dieses Prozesses, auf denen je 300 Delegierte – Hauptamtliche und ehrenamtlich Engagierte – über Themen wie „Sorge um den Nächsten“ oder „Glaubensweitergabe in der Welt“ diskutieren. Am Ende sollen „konkrete Handlungsoptionen stehen“, sagte der Dialogbeauftragte Michael Dörnemann. Im Mai 2013 sollen diese Ergebnisse als eine Art inhaltliche Leitlinien für das künftige katholische Leben im Bistum Essen zusammengefasst werden.

Auch Veranstaltungen zur Sexualmoral

Den Auftakt macht am Samstag, 28. Januar, ein erstes Forum im Messe-Congresscentrum. Dabei sollen zunächst weniger konkrete Inhalte als eine gute Gesprächsatmosphäre im Mittelpunkt stehen. An diesem wie an allen anderen Foren auch dürfen nur Delegierte teilnehmen. Aber wer anschließend von den Teilnehmern selbst hören will, wie das Gespräch gelaufen ist, ist nach der Abendmesse im Dom (18.30 Uhr) gegen 19.30 Uhr zu einem Abend der Begegnung in die Aula des Generalvikariats (Zwölfling 16) eingeladen. Orte für die nächsten Bistumsforen stehen derzeit noch nicht fest, hieß es am Donnerstag.

Ergänzt werden die Foren durch Veranstaltungen, unter anderem in der Mülheimer Akademie „Wolfsburg“, zu gesellschaftlichen oder weltkirchlichen Themen – etwa zur Sexualmoral.

Auch im Bistum Münster kommt der Dialog in Gang

Auch die im Diözesanrat organisierten Laien, die bereits 2011 mit Dialogveranstaltungen gestartet waren, sind Teil des Prozesses. „Wir arbeiten da gerne mit, werden den Dialog aber mit eigene Veranstaltungen, etwa zum pastoralen Personal oder zu den Bistumsfinanzen ergänzen“, kündigte der Vorsitzende Luidger Wolterhoff im NRZ-Gespräch an.

Im Bistum Münster, zu dem auch der Niederrhein gehört, kommt der Dialogprozess ebenfalls langsam in Gang. Einerseits hätten viele Gemeinden auf einen Brief reagiert, in dem das Diözesankomitee gefragt habe, was die Katholiken vor Ort bedrückt, so die Vorsitzende Notburga Heveling. Andererseits habe das Bistum selbst mit einem neuen Pastoralplan eine Debatte über die künftige Seelsorge angestoßen. Heveling ist zuversichtlich, dass dies nun im Dialog geklärt – und nicht von Münster diktiert wird.