Duisburg. . Der Strom, den die Straßenlaternen fressen, kostet die Stadt Duisburg jedes Jahr rund 2,5 Millionen Euro. Langfristig will die Stadt die Kosten um rund die Hälfte reduzieren. Neue Laternen sollen nur noch mit LED-Technik ausgerüstet werden, die von 22 bis 6 Uhr nachts runtergedimmt werden kann.

In einer Stadt, wo jeder Cent in der Kasse dreimal umgedreht wird und wo nachts die Ampeln dunkel bleiben, da entdeckt man auch bei der Straßenbeleuchtung Sparpotenzial. Der Strom, den die Straßenlaternen fressen, kostet jedes Jahr rund 2,5 Millionen Euro. Langfristig will die Stadt die Kosten um rund die Hälfte reduzieren, wie aus einem Rathauspapier hervorgeht.

Zwei Strategien sollen das ermöglichen: Neue Straßenlaternen sollen „konsequent“ nur noch mit der neuen LED-Technik ausgerüstet werden. Und die ermöglicht eine „Nachtabsenkung des Beleuchtungsniveaus“, wie es im Amtsdeutsch heißt. Sprich: Zwischen 22 und 6 Uhr soll die volle Leistung der Laternen um die Hälfte reduziert werden. Eine Stadt dimmt ab.

Hintergrund ist die Haushaltslage. „So kostengünstig wie irgend möglich“ seien die Laternen zu betreiben, heißt es in dem Papier. Obwohl man offenbar genau weiß, dass für solch einen Schritt die Spardisziplin in den Augen der Bürger keine Rechtfertigung darstellt. Licht bedeutet schließlich auch Sicherheit. Daher müsse „im Mittelpunkt der Motivation der Klimaschutz“ stehen, wie es heißt. Die rechtliche Situation hat die Stadt bereits ausgeleuchtet: Eine gesetzliche Pflicht, nachts die Straßen zu beleuchten, besteht grundsätzlich nicht, allenfalls an gefährlichen Kreuzungen und Fußgängerüberwegen. Die Leuchtstärke zu dimmen, liege ohnehin im Ermessen der Kommune. Daher soll überall dort, wo keine Gefahr besteht, die Straßenlaterne in Zukunft nur noch halb so hell leuchten.

Pilotprojekt am Pulverweg

Das Problem: In den vorhandenen Laternen ist die notwendige Schalt-Technik noch gar nicht vorhanden. Umgerüstet wird daher nur, wo in ganzen Straßenzügen Laternen getauscht werden müssen. Duisburg kann bislang nur wenig LED-Technik vorweisen: Eine erste Anlagen hat die Stadt im Böninger Park errichtet, eine weitere soll jetzt auf dem Pulverweg in der Innenstadt folgen. Die wird zwischen 22 und 6 Uhr dann nur noch halb so hell leuchten - als Pilotprojekt. Die grundsätzliche Entscheidung zum künftigen Abdimmen soll der Rat aber bereits im März besiegeln.

Während manche Städte wegen zu hoher Kosten schon wieder der neuen LED-Technik abschwören, lässt man sich im Duisburger Rathaus nicht beirren. 20 Jahre lang sollen die LED’s halten, durch die geringe Streuwirkung würden Anwohner erheblich weniger geblendet und auch weit weniger Insekten angezogen, was die Reinigung verzichtbar werden lässt. Hinzu kommt die Strom- und CO2-Ersparnis. Und mit 750 Euro pro Laterne sei die LED-Technik inzwischen auch bezahlbar: Vor sechs Jahren wären noch 3000 Euro fällig gewesen, die herkömmliche Technik kostet nach wie vor rund 500 Euro.

Die Kosten hatte Duisburg schon vor Jahrzehnten im Blick: In den Achtzigern begann die Umstellung auf Natriumhochdrucklampen, mit denen heute 92 Prozent aller Laternen ausgerüstet sind. Alleine dadurch spare die Stadt jedes Jahr 6,3 Millionen Kilowattstunden Strom. Mit der neuen LED-Technik und der halben Kraft sollen es künftig weitaus mehr werden.