Düsseldorf/Berlin. Der seit Jahren geplante Rhein-Ruhr-Express (RRX) soll bis 2015 mit Millioneninvestitionen vorangebracht werden. Der Zug soll den Ballungsraum zwischen Köln und Dortmund besser vernetzen. Der ursprünglich geplante Start 2015 ist inzwischen jedoch nicht mehr zu erreichen. Die Gesamtkosten werden derzeit auf 2,7 Milliarden Euro geschätzt.
Der seit Jahren geplante Rhein-Ruhr-Express (RRX) ist beim Bund offenbar doch noch nicht ganz vom Tisch. In dem am Donnerstag in Berlin vorgestellten Entwurf für den Investitionsrahmenplan 2011 bis 2015 des Bundesverkehrsministeriums sind zum Bau erster Teilbereiche der Zugstrecke gut 184 Millionen Euro vorgesehen. Die Gesamtkosten für das Projekt werden allerdings auf bis zu 2,7 Milliarden Euro geschätzt. Die Reaktionen aus NRW waren daher auch geteilt.
"Das ist der Durchbruch für die Schnellverbindung im Zehn-Minuten-Takt zwischen Rheinland, Ruhrgebiet und Westfalen", sagte Verkehrsminister Harry Voigtsberger (SPD). Nun müsse die Bahn zügig mit dem Bundesverkehrsministerium eine erste Finanzvereinbarung für den Bau abschließen. Kritischer äußerte sich der verkehrspolitische Sprecher der Grünen-Fraktion, Arndt Klocke. Die geplanten Investitionen des Bundes seien zwar ein "erster wichtiger Schritt", angesichts des Gesamtvolumens des Projekts "aber nur ein Tropfen auf den heißen Stein", erklärte der Grünen-Politiker. Die verkehrspolitische Sprecherin der Linkspartei im Landtag, Bärbel Beuermann, äußerte die Befürchtung, dass der RRX durch die zögerlichen Finanzierungszusagen "weiter verzögert oder ganz zu Fall gebracht" werde.
Starttermin des RRX seit Jahren ungewiss
Im Frühjahr dieses Jahres hatte die Bahn das Verfahren für den ersten Abschnitt des RRX zwischen Leverkusen-Rheindorf und Düsseldorf-Hellerhof eingeleitet. Das Bundesverkehrsministerium hatte das Projekt in seinem ersten Entwurf des Investitionsplans im September jedoch nicht berücksichtigt. Dabei ist das Vorhaben bereits seit Jahren geplant, der Starttermin wegen der fraglichen Finanzierung aber ungewiss. 2006 hatte die damalige schwarz-gelbe Landesregierung von einem möglichen Start 2015 gesprochen. Dies ist jedoch nicht mehr realistisch.
Mit dem RRX soll der Ballungsraum zwischen Köln und Dortmund besser verbunden werden. Die Züge sollen in einem kürzeren Takt fahren als bislang die Regionalexpress-Züge. In dem Gebiet an Rhein und Ruhr leben etwa zehn Millionen Menschen. Viele von ihnen pendeln jeden Tag mit der Bahn zur Arbeit.
Bundesweit Milliardeninvestitionen geplant
Insgesamt plant der Bund zwischen 2011 und 2015 dem Investitionsplan zufolge bundesweit Investitionen von etwa 41 Milliarden Euro in Straßen, Schienen- und Wasserwege. Das wären etwa 16 Milliarden Euro oder über ein Viertel weniger als in den vorangegangenen fünf Jahren. Der Fokus soll dabei auf dem Erhalt und nicht auf dem Neubau von Verkehrswegen liegen.
Die genannte Summe enthält allerdings die Gesamtkosten für alle laufenden und bis Ende 2015 begonnenen Projekte. Tatsächlich verbaut würden wohl 20 bis 24 Milliarden Euro, hieß es. Bis Ende Februar sollen die letzten Wünsche der Länder in den Investitionsplan eingearbeitet sein und der endgültige Plan stehen. (dapd)