Essen. . Die Bahn hat ihr Pendler-Angebot verbessert. Zwischen Aachen und Paderborn sind 137 neue Sitzplätze geschaffen worden. Das bedeutet einen Zugewinn von rund 20 Prozent. Zudem wurden die Züge der Linie RE 11 modernisiert

Mit zusätzlichen neuen Waggons will die Bahn den Nahverkehr in NRW entlasten. „Der Regionalexpress 1 zwischen Aachen und Paderborn fährt jetzt mit einem zusätzlichen Doppelstockwagen pro Zug“, sagte der Vorsitzende der DB Regio NRW, Heinrich Brüggemann, am Freitag in Düsseldorf. Außerdem seien die Züge der Linie RE 11 zwischen Mönchengladbach und Hamm komplett modernisiert worden. Ab Dezember wird auf der Linie RE 5 zwischen Emmerich und Koblenz ein zusätzlicher Wagen pro Fahrt eingesetzt.

Rund 20 bis 25 Prozent mehr Fahrgäste finden in den verlängerten Zügen Platz. Auf der Linie RE 1 gebe es jetzt 735 statt bisher 602 Sitzplätze. Neben dem Komfort soll sich dadurch auch die Pünktlichkeit der Bahn verbessern, da schneller aus- und zugestiegen werden kann. RE 1 und RE 5 fahren in Zukunft „im Regelfall“ mit sechs statt bisher fünf Wagen, der RE 2 mit fünf statt vier. „Mehr geht nicht“, sagte Brüggemann dazu. Längere Züge fänden an den Bahnsteigen keinen Platz.

Allerdings führe das zu einer insgesamt höheren Auslastung im Bahnnetz. Weil zudem die Hersteller mit Lieferungen von Waggons und Zügen nicht hinterher kommen, sei es wahrscheinlich, dass es im Winter wieder zu Zugausfällen kommt. „Wir haben kaum mehr Züge auf Reserve“, sagte Brüggemann. Besonders die Strecke des RE 9 zwischen Rhein und Sieg sei gefährdet.

„Wir lassen uns RRX nicht kaputt reden“

Umso wichtiger sei der geplante Bau des Rhein-Ruhr-Express (RRX). „Wir lassen uns den RRX nicht kaputt reden“, sagte Brüggemann im Hinblick auf Medienberichte, wonach der Bund seine Finanzierung für das Großprojekt zurückzieht. „Sollte sich dies bewahrheiten, wäre das für NRW nicht akzeptabel“, so der Parlamentarische Geschäftsführer im Düsseldorfer Verkehrsministerium, Horst Becker (Grüne).

„Der Bund benachteiligt das Land Nordrhein-Westfalen bei der Verteilung der Regionalmittel“, fügte Becker hinzu. Dünn besiedelte Bundesländer im Osten kämen dabei besser weg. Becker erwartet zügige Finanzierungszusagen vom Bund für das bereits eingeleitete Planfeststellungsverfahren der Strecke. Der RRX sei dringend notwendig für NRW. (dapd)