Essen. Der “Mützenstreit“ zwischen der Gewerkschaft der Polizei (GdP) in NRW und dem Innenministerium ist beigelegt. Polizisten im Land könnten künftig zwischen der Fellmütze nach russischem Vorbild und einer einfachen Fleecemütze wählen.

Polizisten in NRW sollen künftig bei der Winterausrüstung zwischen zwei Mützen wählen können: Zusätzlich zur - laut Gewerkschaft der Polizei (GdP) ungeliebten - Fellmütze nach russischem Vorbild gebe es nun auch eine einfache Fleecemütze, teilte die GdP am Freitagmorgen mit. Die Einigung mit dem Innenministerium ziehe einen Schlussstrich unter den "Mützenstreit". Ein Sprecher des Landesamtes für zentrale polizeiliche Dienste (LZPD) bestätigte das Ergebnis des Schlichtungsverfahrens auf Anfrage von DerWesten.

Lange hat der Disput die Gemüter bei der Polizei erhitzt, und dabei geht es doch in erster Linie um einen Satz heiße Ohren. Als Kopfbedeckung für den Winter hatte das Landesamt für zentrale polizeiliche Dienste (LZPD) eine Fellmütze mit Ohrenklappen vorgesehen; nach der Umstellung auf die blaue Uniform gab es diese Mütze auch in Blau. "Die Fellmütze hält Kopf und Ohren warm und ist auch bei feuchter Witterung gut geeignet", teilte das LZPD noch Ende November mit. Damit sei "sichergestellt, dass auch bei tiefen Temperaturen kein Polizeibeamter bei seinen wichtigen Aufgaben im Freien frieren muss".

Schlichtungsstelle angerufen

Die GdP sah das anders - und wehrte sich seit Monaten öffentlich gegen die Russenkappe. Die Polizeibeamten im Land lehnten die Fellmütze ab, weil sie sie lächerlich aussehen lasse. Deshalb startete die Gewerkschaft zuletzt sogar die "Aktion Wintermütze" - und verteilte auf eigene Kosten 5000 Wollmützen bei Streifenpolizisten. Der Hauptpersonalrat der Polizei habe außerdem eine Schlichtungsstelle angerufen, berichtet GdP-Sprecher Stephan Hegger.

Diese Schlichtungsstelle habe nun entschieden: "Die Polizisten in NRW können in Zukunft neben der Russenmütze als alternativen Winterschutz auch auf eine Fleecemütze zurückgreifen. Welche Mütze die Polizisten benutzen, dürfen sie selber entscheiden", teilt die GdP mit. "Ja, es wird eine zweite Mütze beschafft", bestätigte der LZPD-Sprecher. Bis sie aber für die Beamten verfügbar sei, könne es ein bisschen dauern. "Für diesen Winter", heißt es, "wird das nichts mehr." Das sei aber kein Problem, denn die Fellmütze "bleibt ja nach wie vor verfügbar".

Der Landeschef der Gewerkschaft, Frank Richter, zeigt sich mit dem Ergebnis des Schlichtungsverfahrens dennoch hochzufrieden. „Die Russenmütze ist weder bei den Polizisten beliebt, noch in der Bevölkerung. Dass es jetzt eine Alternative gibt, ist ein tolles Ergebnis."