Gelsenkirchen. Die Polizei sichert mit einem Großaufgebot das Hochrisikospiel Schalke gegen PAOK Saloniki. Bereits vor der Partie gab es einen Zwischenfall.

Der Einzug ins Achtelfinale der Europa League ist für den FC Schalke 04 nur eine Formsache. Nach dem klaren 3:0 im Hinspiel vor sieben Tagen beim griechischen Vertreter PAOK Saloniki gilt der Fußball-Bundesligist im Heimspiel am Abend (18 Uhr/live in unserem Ticker) erneut als Favorit. Trotz der prima Ausgangslage will Trainer Markus Weinzierl das Rückspiel ernst nehmen. "Noch haben wir nichts erreicht. Wir wollen die Partie gewinnen und unseren Fans zu Hause etwas bieten. Das Hinspielergebnis nur verwalten zu wollen, wäre sicher nicht der richtige Weg", sagte der 42-Jährige.

Erste Auseinandersetzungen schon am Dienstag

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Wegen der befürchteten Auseinandersetzungen zwischen Schalke-Fans und PAOK-Anhängern sind den ganzen Tag über einige Hundertschaften der Gelsenkirchener Polizei in der Stadt präsent. Bereits am Dienstagabend hatte es laut Polizeiangaben einen ersten Zwischenfall gegeben. Rund 30 Anhänger von PAOK Saloniki waren offenbar gegen 22 Uhr in der Gelsenkirchener Innenstadt mit einem Mann in Streit geraten, der der Gelsenkirchener Fußballszene zugerecht werden könne, teilte die Polizei am Mittwoch mit.

Die Beamten hätten aber deeskalierend eingreifen und die Situation beruhigen können, bevor 40 teilweise vermummte Schalke-Anhänger dazustoßen konnten. Die Saloniki-Fans wurden unter Polizeibegleitung mit einem Bus nach Essen gebracht und dort in den Zug nach Düsseldorf gesetzt, von wo sie ursprünglich angereist waren.

Um eine weitere Eskalation zu vermeiden, werden erstmals Polizisten auch während des Spiels im Stadion sein, um die Ordner zu unterstützen. Für alle Fans wurden ein Service-Point im Stadtteil Buer und eine Telefon-Hotline eingerichtet. Dort stehen Beamte als Ansprechpartner zur Verfügung und geben sowohl in deutscher als auch in griechischer Sprache Auskünfte und Hilfestellungen.

Polizei: Gewalt und rechtsfreie Räume nicht geduldet

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Im August 2013 trafen die beiden Teams in Gelsenkirchen schon einmal aufeinander. Nach Provokationen der Schalke-Fans durch das Zeigen einer mazedonischen Flagge kam es zu einem massiven Polizei-Einsatz in der Arena. Fast 90 Personen wurden verletzt. Derlei Vorfälle sollen sich nicht wiederholen. "Wir haben uns intensiv auf diesen Großeinsatz vorbereitet. Bereits im Vorfeld haben wir umfangreiche präventive Aufklärungsarbeit bei den Anhängern der Clubs geleistet", sagte Polizeihauptkommissar Olaf Brauweiler. "Wir dulden keine Gewalt und keine rechtsfreien Räume. Gegen Gewalt- und Straftäter werden wir jederzeit entschlossen durchgreifen."

Klar ist, dass Weinzierl nach dem 1:1 in Köln am Sonntag einigen Spielern eine Pause gönnen wird. "Die Rotation ist ein Gedanke in meinem Kopf. Wir haben einen großen Kader mit viel Qualität. Diejenigen, die reinkommen, müssen ihre Chance nutzen." (red/dpa)