Gelsenkirchen. . Massiver Einsatz von Polizei und Ordnern beim Europa-League-Rückspiel von Schalke gegen Paok Saloniki am Mittwoch. Fans werden strikt getrennt.
- Für das Rückspiel zwischen Schalke und Paok Saloniki ziehen Polizei und Schalke viele Kräfte zusammen
- 900 Ordner sind im Einsatz, die Polizei mobilisiert mehrere Hundertschaften und trennt die Fangruppen strikt
- Mögliche Eskalation durch provokatives „Flaggezeigen“ – 3500 Gästetickets wurden verkauft
Es waren – vorsichtig formuliert – unrühmliche Szenen, die sich da im August 2013 in der Gelsenkirchener Arena abspielten. Damals stürmte die Polizei die Nordkurve. Ausgangspunkt der tumultartigen Auseinandersetzung war eine mazedonische Fahne, die aufgrund der Fanfreundschaft zum Club Vardar Skopje bei vielen Heimspielen im Schalker Block hängt.
Auch am vergangenen Donnerstag, im Europa League-Hinspiel, das Schalke mit 3:0 gewann, gab es Probleme. Unter anderem hatten Schalker Ultras ein Café an der Promenade in Thessaloniki verwüstet, Personen bedroht und angegriffen.
3500 Gästetickets sind verkauft worden
Die Paok-Anhänger sind ebenfalls keine Kinder von Traurigkeit, gelten selbst in Griechenland als besonders problematisch. Seinerzeit zündeten sie Bengalos und Kanonenschläge im Gelsenkirchener Stadion. Mit einem massiven Aufgebot an Einsatzkräften rüsten sich daher die Gelsenkirchener Polizei und der Bundesligist für das „Hochrisikospiel“ des FC Schalke 04 am Mittwoch, 18 Uhr, in der Arena.
Im Vorfeld der Partie sind 3500 Gästetickets verkauft worden, ob die griechischen Fans aber nach dem klaren Sieg der Königsblauen auch in dieser Zahl hier aufschlagen, ist ungewiss. Nichtsdestotrotz sind mehrere Hundertschaften Polizei und mehrere Hundert Ordner im Einsatz. Auch im Stadion werden sie präsent sein. „Zwischen den Schalker- und Paok-Fanblocks wird eine Pufferzone eingerichtet“ erklärte Polizeisprecher Olaf Brauweiler . Betroffen sind die Blöcke V und W sowie mehr als ein halbes Dutzend der Oberränge. Es dürften also mindestens Verhältnisse sein wie beim Derby gegen den BVB. Kräftezahlen nannte die Polizei nicht.
Derbyverhältnisse: 900 Ordner
Konkreter gibt sich da Schalke. „Die Zahl der Ordner wird auf 900 erhöht, wie beim Derby“, sagte Steffen Jüngst. Der Sprecher verwies im Hinblick auf eine mögliche erneute Eskalation durch das Zeigen der Flagge (Stern von Vergina) darauf, dass die Stadionordnung es verbiete, „Gegenstände mitzubringen, die der Provokation dienen.“ Wie und ob Schalke aber letzten Endes das Hausrecht durchzusetzen gedenkt – durch Ordner oder Polizei – diese Antwort blieb Schalke schuldig. Die Polizei selbst aber ließ wissen, dass „die Staatsanwaltschaft die Flagge als strafrechtlich irrelevant einstuft“.
Die Fans beider Lager werden auf ihrem Weg ins Stadion strikt getrennt und begleitet, die Grafik unten zeigt die Wege. Erwartet wird, dass sich die Paok-Fans vor dem Spiel in der Innenstadt von Buer aufhalten. Für sie steht ein Shuttle-Service von dort zur Arena bereit. Auch macht am Springeplatz eine mobile Anlaufstelle der Polizei Station, ein Beamter, der griechisch spricht, kümmert sich mit anderen um Gästefans.
Hotline eingerichtet, Beamte sprechen griechisch
Mit Briefen in griechischer Sprache an den Gastverein und die Paok-Fanclubs in Düsseldorf und Dortmund hat die Polizei zudem im Vorfeld für ein friedliches Duell geworben. Sie setzt überdies die griechisch sprechende Beamtin Anna Georgiou ein, um die Gäste über die sozialen Netzwerke, etwa Twitter, zu erreichen und mäßigend auf sie einzuwirken. Dazu ist noch eine Hotline eingerichtet: 0209 365 8888.