Essen. Zum Start des Straßenkarnevals rechnet der Deutsche Wetterdienst mit Regen und Sturmböen. Die Narren sind auf schlechte Wetterlagen vorbereitet.
Mit Altweiber beginnt der Höhepunkt der Fünften Jahreszeit – der Straßenkarneval. Laut dem Deutschen Wetterdienst soll es an Altweiber (Donnerstag) regnen und stürmen. Am Rosenmontag könnte das Wetter freundlicher werden. Im letzten Jahr mussten einige Rosenmontagszüge – zum Beispiel in Düsseldorf und Essen – wegen des stürmischen Wetters ausfallen. Die Narren in NRW lassen sich aber durch die Wettervorhersage nicht nervös machen. Sie schauen zuversichtlich auf die Wetterlage und haben passende Sicherheitskonzepte – auch für schlechte Witterungen.
„Nervös macht uns das Wetter nicht“, sagt Hans-Peter Suchand, Sprecher des Comitees Düsseldorfer Carneval (CC). Die Jecken in der Landeshauptstadt würden dem Straßenkarneval gelassen entgegen blicken. Die Karnevalisten in Düsseldorf holten ihren ausgefallenen Rosenmontagszug bei besserem Wetter nach.
Für den diesjährigen Rosenmontag jetzt schon eine Prognose abzugeben, sei reine Spekulation: „In einer Woche kann beim Wetter viel passieren“ , sagt Suchand. Die Jecken würden die Daumen drücken für eine windstille, schöne Witterung. Doch es habe sich nach der Absage im letzten Jahr nichts verändert: „Wenn die Windböen zu stark sind, können wir nicht laufen“, sagt der Sprecher des CC. Dies sei im Sicherheitskonzept verankert.
Egal ob Regen, Schnee oder Wind - die Kölner sind vorbereitet
In der Karnevalshochburg Köln seien die Narren auf verschiedene Wetterlagen vorbereitet, erklärt Sigrid Krebs, Sprecherin des Festkomitees Kölner Karneval, gegenüber dieser Redaktion. „Wir berücksichtigen die unterschiedlichsten Wetterlagen – Eis, Schnee, Starkregen Wind oder Sturm“, sagt Krebs. Dies gehöre schon seit Jahren zum Sicherheitskonzept für den Kölner Rosenmontagszug.
Die Karnevalisten würden die Wetterlage umfassend beobachten und bei Wetterwarnungen greife, in Abstimmung mit den Sicherheitsbehörden, ein Stufenkonzept. In Köln gehen die Jecken davon aus, dass die Kölner den Rosenmontagszug ohne Einschränkungen feiern können. Im letzten Jahr sei der Sturm in Köln nicht so schlimm gewesen, wie in anderen Regionen, darum habe es genügt, die Tribünendächer als Windlast abzudecken und die Pferde aus dem Zug zu nehmen, erklärt Krebs.
Karnevalisten in ganz NRW hoffen auf gnädigen Wettergott
An Altweiber seien die Narren in Essen nicht so stark vom Wetter betroffen, erklärt Volker Sassen, erster Vorsitzender des Festkomitees Essener Karneval. „Der Rathausstrum ist bei uns eine Indoor-Veranstaltung.“ Zum jetzigen Zeitpunkt könne natürlich niemand genau sagen, ob es am Rosenmontag regnet und stürmt. Erstmal heiße es für die Essener Karnevalisten abwarten. Im letzten Jahr musste sowohl der Zug in Kupferdreh als auch der Umzug in Rüttenscheid abgesagt werden. „Wir hoffen natürlich, dass das Wetter dieses Jahr besser wird“, sagt Sassen. Im Sicherheitskonzept für den großen Rosenmontagszug in Essen werde auch die Wetterlage berücksichtigt: „Bis Windstärke 6 findet der Zug statt.“
Auch in Duisburg sind die Jecken zuversichtlich: „Bis jetzt ist alles noch im grünen Bereich“, sagt Michael Jansen, Präsident des Hauptausschusses Duisburger Karneval (HDK). Im Gegensatz zum letzten Jahr sei die Wetterprognose nicht schlimm. An Altweiber seien die Jecken in Duisburg bei der Feier im Zelt geschützt und das sei für Windböen bis 100 Stundenkilometern zugelassen.
Wenn das Wetter wirklich bis Rosenmontag schlecht bleibe, werde es so ablaufen wie im letzten Jahr :„Sonntagabend wird beraten", so Jansen. Auch die Duisburger hatten den Rosenmontagszuges 2016 wegen des Sturmtiefs abgesagt. Aber der HDK-Präsident ist sich sicher:„Das passiert in diesem Jahr nicht.“ Die Jecken würden die Wetterlage genau betrachten. „Wir benutzen dafür nicht nur eine Wetter-App.“ Der HDK stehe eng mit dem Deutschen Wetterdienst in Kontakt und sei somit über mögliche Wetterwarnungen informiert, so Jansen.
Sauerländer Narren bereitet nicht das Wetter sorgen, sondern Baustellen
Für den Rosenmontag in Hagen sind die Jecken dort „frohen Mutes“, sagt Moritz Padberg, Präsident des Festkomitees Hagener Karneval. So wie die Wetterprognose bisher aussehe, solle sich das Wetter ab Donnerstagabend etwas beruhigen. Für den Rosenmontag sieht der Karnevalist bisher keine Probleme wegen des Wetters. Im letzten Jahr mussten die Hagener auf ihren Umzug verzichten, weil für die Stadt Sturmböen bis zu 100 Stundenkilometern erwartet wurden. „Wir haben im Sicherheitskonzept festgelegt, dass der Zug ab Windstärke 7 ausfallen muss“, erklärt Padberg.
Den Attendorner Narren bereite nicht das Wetter sorgen, sondern Baustellen in der Stadt, so Marc Rohrmann, Präsident der Kattfiller Karnevalsgesellschaft Attendorn. „Wir haben mit dem Wettergott gesprochen“, scherzt Rohrmann. Bisher wisse er nach der aktuellen Wetterprognose nichts von Sturm für die Region. Aber jedes Wetter sei besser als das im letzten Jahr:„Wir haben die Züge zunächst laufen lassen, mussten sie aber wegen des starken Regens abbrechen“, berichtet der Präsident der Kattfiller. Sowas habe es vorher in Attendorn noch nicht gegeben. Jetzt heiße es einfach abwarten.
In Welver feiern die Jecken Altweiber mit einem Weiberfastnachtsumzug. Manfred Möller, erster Vorsitzender des SV Welver, erklärt, dass der Krisenstab das Wetter ganz genau beobachte. Doch bisher sehe die Prognose so aus, dass die Sturmböen nicht nach Welver ziehen. „In über 30 Jahren ist unser Umzug nie ausgefallen." Doch wenn es wirklich stark stürmen würde, gehe die Sicherheit vor und es müsse mit einer Absage die „Reißleine" gezogen werden. Dies werde im Falle des Falles kurzfristig am Morgen von Altweiber entschieden, erklärt Möller.