Köln/Düsselorf. . Massive Polizeipräsenz, Böllerverbote, Barrieren: Unter hohen Sicherheitsvorkehrungen feiert NRW den Jahreswechsel. NPD-Demo in Köln verboten.

Unter starken Sicherheitsvorkehrungen feiern die Menschen in NRW am Samstag den Jahreswechsel. Besonders in Köln, wo es vergangenes Silvester zu massiven Übergriffen kam, gelten hohe Standards. Aber auch andere Städte haben besondere Vorkehrungen für Silvester getroffen - auch im Eindruck des Anschlages auf den Berliner Weihnachtsmarkt.

Nach den massiven sexuellen Übergriffen auf Frauen in der vergangenen Silvesternacht haben Polizei und Stadt Köln umfangreiche Vorbereitungen getroffen. Allein in der Innenstadt sollen rund 1500 Beamte im Einsatz sein, die Polizei will bei Störungen konsequent einschreiten. Auch andere Städte haben besondere Vorkehrungen für Silvester getroffen. So gilt in Düsseldorf erstmals ein Böllerverbot in der Altstadt. Verbotszonen gibt es auch in Dortmund und Bielefeld. Zudem werden vielerorts die Polizeikräfte verstärkt.

Neue Videokameras für mehr Überwachung

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In Köln wird rund um den Dom eine "böllerfreie Zone" eingerichtet, die durch Absperrgitter und mit Einlasskontrollen gesichert ist. Neu installierte hochauflösende Videokameras übertragen Bilder vom Vorplatz des Hauptbahnhofs live ins Polizeipräsidium. Einige Rheinbrücken und Straßen werden gesperrt.

Nach dem Anschlag auf dem Berliner Weihnachtsmarkt wurde das Sicherheitskonzept noch einmal nachjustiert: Betonklötze oder Fahrzeug-Sperren sollen verhindern, dass Lastwagen in die Menschenmenge fahren können.

Köln steht unter Beobachtung

Sex-Angriffe auf Frauen - der Silvester-Alptraum von KölnZahlreiche Journalisten aus aller Welt wollen aus Köln berichten, die Stadt hat extra zwei Medienzentren eingerichtet. Auch einige Politiker wollen sich im Laufe des Abends vor Ort ein Bild von der Lage machen, etwa der nordrhein-westfälische Innenminister Ralf Jäger (SPD) und die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker. Auch Kardinal Rainer Maria Woelki will nach dem Jahresabschlussgottesdienst auf die Domplatte kommen.

Inmitten der Absperrungen sollen die Kölner und ihre Gäste trotzdem fröhlich feiern können. Auf der Domplatte inszeniert der Berliner Lichtkünstler Philipp Geist eine Licht-Show, bei der Begriffe, die von Bürgern eingesandt wurden, auf den Boden projiziert werden.

NPD-Demo zu Silvester in Köln bleibt verboten

Das Oberverwaltungsgericht in Münster hat unterdessen das Verbot für eine Kundgebung der rechtsextremen Partei NPD am Silvesterabend in der Kölner Innenstadt bestätigt. Auch unter strenger Betrachtung der garantierten Versammlungsfreiheit sei in diesem Fall aufgrund der besonderen Umstände von einer hohen Gefahrenlage sowie der Situation eines polizeilichen Notstands auszugehen, heißt es in der am Freitagabend veröffentlichten Entscheidung des Gerichts. Dies rechtfertige ein Verbot. (AZ.: 15 B 1525/16)

Die NPD war bereits am Donnerstag am Verwaltungsgericht Köln mit einem Eilantrag gegen das Verbot gescheitert. Die Beschwerde gegen diese Entscheidung wies der 15. Senat des Oberverwaltungsgerichts für das Land Nordrhein-Westfalen nun ebenfalls ab.

Das Kölner Polizeipräsidium hatte am Dienstag die für den 31. Dezember angemeldete NPD-Kundgebung am Kölner Hauptbahnhof, in unmittelbarer Nähe des Doms, verboten. Der Kölner Polizeipräsident Jürgen Mathies erklärte, dass "dadurch die öffentliche Sicherheit zu sehr gefährdet" würde. Es müsse davon ausgegangen werden, dass die vor Ort verfügbaren Einsatzkräfte den Bereich nicht ausreichend sichern könnten, weil sie vorrangige Sicherheitsaufgaben zu erfüllen hätten. Auch angemeldete Demonstrationen der AfD und der Republikaner wurden verboten.(dpa/epd)