Essen. Busse, Bahnen, Kitas. Auch am Mittwoch sind viele Einrichtungen von den Verdi-Warnstreiks betroffen. In zahlreichen Städten wird dann gestreikt.
- Verdi setzt Warnstreiks auch am Mittwoch fort
- Vor allem Städte in Westfalen und im Rheinland betroffen, darunter Hagen und Dortmund
- Luftverkehr wird ebenfalls gestört - Hunderte Flüge abgesagt
Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi streikt auch am Mittwoch wieder in zahlreichen NRW-Städten. Während der Fokus des Streiks am Dienstag auf dem Ruhrgebiet lag, sind am Mittwoch vor allem öffentliche Betriebe in Westfalen und dem Rheinland betroffen.
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So werden in Dortmund am Mittwoch keine Busse und Bahnen der DSW21 fahren. Auch die Müllabfuhr, die Straßenreinigung und viele Kitas des Trägers Fabido sind vom Streik betroffen. Auch Beschäftigte der Stadtverwaltung, des Klinikums Dortmund, der städtischen Seniorenheime, des Jobcenters, der LWL-Kliniken, des Klinikums Westfalen, von EDG, DEW21 und der Sparkasse sind aufgerufen, ihre Betriebe zu bestreiken. In Köln fuhren ab dem frühen Morgen keine Stadtbahnen mehr, wie ein Sprecher der Gewerkschaft Verdi sagte.
Hagener Straßenbahn während des Streiks mit Notfallplan unterwegs
Ebenfalls gestreikt wird in Castrop-Rauxel. Am Mittwoch fahren allerdings alle Busse und Bahnen der Bogestra, der Vestischen sowie die Bahnen der Herne-Castrop-Rauxel-GmbH. Die DSW21 wird allerdings auch in Castrop-Rauxel nicht fahren. Wegen des Streiks werden sich auch die Abfuhrtermine des EUV der Restmülltonnen, der Biomülltonnen und der Altpapiertonnen von Mittwoch bis Samstag, 30. April, um je einen Tag verschieben.
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Ein Schwerpunkt des Streiks liegt am Mittwoch auch auf den Städten im Sauerland. So wird auch in Hagen der Öffentliche Nahverkehr bestreikt. Die Hagener Straßenbahn hat für den Fall von Streiks einen Notfahrplan angekündigt. Der richtet sich nach dem Nacht-Express-Angebot. Die Einsatzwagen für den Schülerverkehr würden dann entfallen - bis auf die Busse für die Gustav-Heinemann-Schule. Der Anschluss an Linien der Nachbarstädte kann nicht über den Notfahrplan gesichert werden. Die Fahrgäste werden gebeten, alternativ den regionalen Zugverkehr zu nutzen. Das Kundencenter (Körnerstraße) wird Mittwoch voraussichtlich geöffnet, das Kundencenter (Hauptbahnhof) geschlossen.
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Von dem Streiktag sind in Hagen auch Dienstleistungsangebote des Hagener Entsorgungsbetriebs betroffen. Alle Restmülltonnen, die mittwochs geleert werden, können am 27. April nicht geleert werden, auch Sperrmüll wird nicht abgeholt. Gelbe Säcke werden dagegen wie gewohnt am Mittwoch abgeholt. Auch die Leerung der Wertstoff- und Altpapiertonnen ist nicht vom Streik betroffen.
Streik sorgt für Kita-Schließungen in Hattingen
Gestreikt wird auch in Hattingen. Geschlossen bleiben die städtischen Kindertagesstätten Habicht-, Nord- und Brucknerstraße sowie Schreys Gasse. Letztere drei Kitas richten Notgruppen für Berufstätige ein, deren Kinder in der jeweiligen Einrichtung betreut werden.
Mit Streiks und dadurch bedingt zumindest mit längeren Wartezeiten zu rechnen ist auch in allen Bereichen der Hattinger Stadtverwaltung, gleiches gilt für die Dienstleistungsangebote im Kreishaus in Schwelm samt Nebenstellen – darunter den besucherintensiven Bereichen Jobcenter EN und Kfz-Zulassung. Einschränkungen wird es auch bei der Verkehrsgesellschaft Ennepe-Ruhr-Kreis geben. Die VER hat Details auf ihrer Internetseite veröffentlicht.
Die Verhandlungen um die Bezüge im Öffentlichen Dienst gehen Ende kommender Woche, am 28. und 29. April, in Potsdam in die dritte Runde. "Das erste Angebot der Arbeitgeber ist ein Schlag ins Gesicht der Beschäftigten", kommentiert Verdi-Landesleiterin Gabriele Schmidt die bisherigen Verhandlungen. Für das Jahr 2016 hätten die Arbeitgeber demnach 0,6 Prozent und für das kommende Jahr 1,2 Prozent mehr Einkommen geboten. Das bedeute für die Beschäftigen unterm Strich sogar weniger Lohn. Wegen des möglichen Kaufkraftverlusts.
Streik an Flughafen - Hunderte Flüge abgesagt
Neben einzelnen Städten bestreikt Verdi am Mittwoch aber auch zahlreiche Flughäfen in Deutschland, darunter auch mehrere in Nordrhein-Westfalen. Die beiden größten deutschen Fluggesellschaften Lufthansa und Air Berlin haben bereits hunderte Flüge abgesagt und die Passagiere auf andere Flüge oder die Bahn umgebucht. Konkret gehen in Düsseldorf ab 3 Uhr nachts die Beschäftigten der Werkstätten, die Verwaltung, Warenkontrolleure, der Terminalservice und die Busdienste bis etwa 14 Uhr in den Ausstand. Zunächst startete der Betrieb hier jedoch weitgehend planmäßig. Bislang etwa 8 Uhr wurden 48 der insgesamt 590 Flüge annulliert. Inwieweit noch weitere Verbindungen betroffen sind, könne man noch nicht absehen, hieß es am Flughafen.
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In Köln/Bonn streiken ab Mitternacht für satte 24 Stunden die Beschäftigten der so genannten Bodenverkehrsdienste. Dazu gehören Fracht, Gepäck und Verwaltung. Hier ist außerdem die Flughafenfeuerwehr im Streik. Starts und Landungen waren nicht mehr möglich, die Terminals aber geöffnet. Betroffen waren gegen 8 Uhr bereits 30 Passagierflüge. Auch im Laufe des Tages werden große Teile der Flughafenbelegschaft in Köln/Bonn ihre Arbeit niederlegen. Dies betreffe insbesondere die Flugzeugabfertigung und den Gepäckdienst, sagte ein Flughafen-Sprecher. Bislang wurden 103 von 276 geplanten Flügen gestrichen.
Flughafenverband zeigt wenig Verständnis für Streiks
Auch am Dortmunder Flughafen kann es zu Beeinträchtigungen kommen. "Wir bitten unsere Passagiere, sich vor der Anreise zum Flughafen bei ihrer Fluggesellschaft oder ihrem Reiseveranstalter über den aktuellen Stand ihres Fluges zu informieren", heißt es auf der Internetseite des Unternehmens.
Der Flughafenverband ADV wie auch der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) hatten die Warnstreiks als völlig unangemessen kritisiert und schärfere Regeln für Arbeitskämpfe im Luftverkehr verlangt. Die Lufthansa-Personalchefin Bettina Volkens beklagte den Schaden für die Kunden: "Wieder einmal sind unsere Fluggäste von einem Arbeitskampf betroffen, bei dem Lufthansa selbst gar nicht Partei der Tarifverhandlungen ist." (we/dpa)
Hier wird am Mittwoch gestreikt - Alle betroffenen NRW-Städte im Überblick:
- Aachen
- Bad Laasphe
- Bergheim
- Bergisch Gladbach
- Bonn
- Bornheim
- Castrop-Rauxel
- Dortmund
- Düren
- Erftstadt
- Eschweiler
- Frechen
- Freudenberg
- Gevelsberg
- Gummersbach
- Haan
- Hagen
- Hattingen
- Heiligenhaus
- Heinsberg
- Hemer
- Hennef
- Herzogenrath
- Hilchenbach
- Hürth
- Iserlohn
- Jülich
- Kerpen
- Köln
- Kreuztal
- Leverkusen
- Lüdenscheid
- Lünen
- Mettmann
- Monheim
- Niederberg
- Niederkassel
- Niederzier
- Remscheid
- Schwelm
- Schwerte
- Siegburg
- Siegen
- Siegen-Wittgenstein
- Solingen
- Sprockhövel
- Stolberg
- Swistal
- Troisdorf
- Übach-Palenberg
- Velbert
- Weilerswist
- Werdohl
- Wesseling
- Witten
- Wülfrath
- Wuppertal
- Würselen