Essen. Trotz des Streiks läuft es auf dem Flughafen in Düsseldorf noch mehr oder weniger planmäßig. Dagegen herrschte am Airport in Köln/Bonn am frühen Morgen Stillstand.
Wegen des Warnstreiks hat die Flughafen-Feuerwehr am Airport Köln/Bonn ihre Arbeit niedergelegt und dadurch den Flugplan am Mittwoch mächtig durcheinandergebracht. Zwischen 4 Uhr und voraussichtlich 7.30 Uhr sei der Flugbetrieb stillgelegt worden, sagte ein Sprecher des Flughafens. Betroffen seien bislang 30 Passagierflüge. Dagegen startete der Flughafen in Düsseldorf weitgehend planmäßig in den Tag.
Zahlreiche Flüge am Airport Köln/Bonn annulliert
Auch im Laufe des Tages werden große Teile der Flughafenbelegschaft in Köln/Bonn ihre Arbeit niederlegen. Dies betreffe insbesondere die Flugzeugabfertigung und den Gepäckdienst, sagte der Sprecher. Bislang wurden 103 von 276 geplanten Flügen gestrichen.
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In Düsseldorf wurden bislang 48 der insgesamt 590 Flüge wegen des Streiks annulliert. Inwieweit noch weitere Verbindungen betroffen sind, könne man bislang noch nicht absehen, hieß es am Flughafen. Offiziell geht der Streik dort bis 14 Uhr weiter.
Verdi-Warnstreiks an sechs Flughäfen
Mit dem Beginn der Frühschicht haben am Mittwoch an sechs deutschen Flughäfen die angekündigten Warnstreiks der Gewerkschaft Verdi begonnen. Zehntausende Fluggäste müssen sich auf Verzögerungen und Ausfälle einstellen. In Frankfurt am Main ruht beim Bodenpersonal seit dem frühen Morgen die Arbeit, wie ein Verdi-Sprecher sagte. Ab 8 Uhr werde auch die Flughafen-Feuerwehr streiken. Ohne Feuerwehr ist ein Flugbetrieb aus Sicherheitsgründen nicht mehr möglich. Bislang seien 392 Flüge gestrichen worden, teilte ein Sprecher des Flughafens mit. Verzögerungen wird es im Laufe des Tages hauptsächlich im Bodenverkehr sowie an den Sicherheitskontrollen geben. Laut Verdi streiken aktuell über 80 Prozent der Bodenverkehrsmitarbeiter.
Auch das Bodenpersonal am Münchner Flughafen streikt. Am Morgen wurden dort nach Verdi-Angaben die Sicherheitskontrollen eingestellt. An den Flughäfen in Dortmund, Düsseldorf und Hannover wird ebenfalls gestreikt. Auch in Berlin kam es zu Flugausfällen. Zwar wird in Tegel und Schönefeld nicht gestreikt, doch werden nach Angaben der Flughafeninformation etwa 100 Flüge vorsorglich gestrichen. An den Flughäfen Leipzig/Halle und Dresden fallen rund 40 Flüge aus. Insgesamt mussten die Fluggesellschaften Lufthansa und Air Berlin wegen des Warnstreiks Hunderte Flüge streichen und die Passagiere auf andere Flüge oder die Bahn umbuchen.
Gewerkschaftschef Frank Bsirske verteidigt Warnstreiks gegen Kritik
Verdi hat im Rahmen der Tarifrunde Öffentlicher Dienst zu den Streiks an Flughäfen aufgerufen. Gewerkschaftschef Frank Bsirske verteidigte die Warnstreiks gegen Kritik. Sinn solcher Arbeitsniederlegungen sei es, Tarifverhandlungen zu beschleunigen, sagte er der "Süddeutschen Zeitung". "Ich hoffe, dass dieses Signal verstanden wird und wir bei der dritten Runde am Donnerstag und Freitag zu einer Einigung kommen."
Mit dem Streik reagiere Verdi "auf ein Angebot, das den Beschäftigten einen Reallohn-Verlust zumuten will", sagte Bsirske. Er bestritt die Darstellung der Arbeitgeber, dass dieses Angebot drei Prozent für zwei Jahre betrage. Da die drei Prozent in zwei Stufen angeboten würden und jede der beiden Erhöhungen erst jeweils im Juni wirksam werden solle, betrage es auf zwei Jahre gerechnet nur 1,8 Prozent. Die Inflation werde jedoch in diesem und im nächsten Jahr zusammengenommen zwei Prozent betragen.
Auch Christine Behle, stellvertretende Vorsitzende des Lufthansa-Aufsichtsrats und Vorstandsmitglied der Gewerkschaft Verdi, verteidigte den Aufruf zur Arbeitsniederlegung an den Flughäfen. Als Verdi-Bundesvorstandsmitglied dürfe sie zu Streiks aufrufen, bei welchen neben anderen Unternehmen auch die Lufthansa betroffen sei, sagte Behle der "Bild"-Zeitung". "Ich sehe keinen Konflikt zwischen der Aufsichtsratstätigkeit und den Streiks." (dpa)