Köln. Fast nackt auf dem Altar des Kölner Doms, und das auch noch zu Weihnachten: Ein Gericht verhandelt nun den Protest gegen die katholische Kirche.

Vor dem Amtsgericht Köln muss sich an diesem Mittwoch die Femen-Aktivistin Josephine Witt verantworten. Sie war am ersten Weihnachtstag vergangenen Jahres halb nackt auf den Altar des Kölner Doms gesprungen. Die Hamburgerin wollte damit gegen die katholische Kirche protestieren. Die Anklage legt ihr die Störung der Religionsausübung zur Last - im schlimmsten Fall drohen drei Jahre Haft.

Das Gericht muss zu Beginn seiner Sitzung zunächst entscheiden, ob das Erwachsenen- oder das Jugendstrafrecht anzuwenden ist, da die Angeklagte zum Zeitpunkt des Vorfalls noch keine 21 Jahre alt war. Dass Kardinal Meisner als Zeuge aufgerufen wird, gilt als unwahrscheinlich: Schließlich ist der Vorfall durch ein im Internet abrufbares Video eindeutig dokumentiert. Es ist möglich, dass das Gericht bereits am Mittwoch sein Urteil spricht. (dpa)