Köln. . Eine Gruppe junger Menschen protestierte Mittwoch bei Stern TV. Sie wollten auf die Gräueltaten an den Armeniern im Osmanischen Reich 1915 aufmerksam machen. Moderator Hallaschka reagierte souverän. Im Netz wird er dafür gelobt - die Protestler kommen dort nicht so gut weg.

Eigentlich sprach Stern-TV-Moderator Steffen Hallaschka am Mittwoch gerade über Kundenbewertungen im Internet, als ein unbekannter Mann die Bühne betritt. Sofort wird er von Sicherheitskräften aus dem Bild geführt. Der 42-jährige Moderator bleibt ruhig und bittet, den Mann anzuhören. In dem Moment kommen weitere Personen auf die Bühne. Sie tragen T-Shirts mit den Aufschriften "1915 - Save our Souls" (Rettet unsere Seelen).

Schnell wird klar: Diese jungen Menschen wollen bei der RTL-Sendung Stern TV protestieren. Steffen Hallaschka gibt einem der Männer 30 Sekunden Zeit, ihr Anliegen darzulegen. Er fordert ein Mikro für den Mann. Der Protestler entschuldigt sich für die Unterbrechung der Sendung. "Wir wollten niemanden einen Schreck einjagen", sagt er. Es sei ihm jedoch nicht möglich, sich in der Politik oder den Medien anders Gehört zu schaffen. Die Gruppe setzt sich gegen das Vergessen an den Gräueltaten gegen die Armenier 1915 im Osmanischen Reich ein. "Es wird auch von türkischen Journalisten oftmals gefordert, dass mal aufzuklären", sagt er, dies würde aber nicht geschehen. Die türkische Regierung würde es immer noch verschweigen.

Im Netz wird die Art des Protests kritisiert

Während des ersten Weltkriegs starben im Osmanischen Reich zwischen 200.000 und 1,5 Millionen Armenier. Viele davon kamen in den Jahren 1915 - 1916 ums Leben. Die Türkei bestreitet den Genozid. Der türkische Ministerpräsident Erdogan hat den Nachkommen das Beileid seines Landes übermittelt.

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Hallaschka entschuldigte sich bei dem Mann, dass sie dieses Thema nicht in der Kürze der Zeit besprechen können und verabschiedete sich von der Gruppe. Steffen Hallaschka übernahm 2011 die Moderation des RTL-Reportagen-Magazins Stern-TV. Er löste Günther Jauch ab.

Bei Twitter wird die besonnene Reaktion von Steffen Hallaschka gelobt, die Protestaktionen, einfach in eine Sendung zu platzen, wird jedoch stark kritisiert. Die Protestaktion wurde jedoch aus der Sendung geschnitten und ist online nicht mehr verfügbar, bestätigte eine Sprecherin, die weiter nicht zitiert werden wollte.

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