Hannover. Ein Hannoveraner Ärzte-Team hat das weltweit erste Kunstherz des Typs “Heartmate III“ implantiert. Das mechanische Gerät gewinnt immer mehr an Bedeutung, da die Zahl der Spenderorgane drastisch gesunken ist. Vier von acht Zentren, in denen das Modell eingesetzt wird, liegen in Deutschland.
Ärzte der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) haben das weltweit erste Kunstherz des Typs "Heartmate III" implantiert. Dem Patienten, einem 56-jährigen Mann aus Hessen, geht es nach Angaben der MHH sehr gut. Ein Kunstherz ist kein Organ-Ersatz, sondern ein mechanisches Gerät, das hilft, Blut durch den Körper zu pumpen, wenn das eigene Herz zu schwach ist.
Im Vergleich zu seinem Vorgänger ist das neue System kleiner und technisch ausgefeilter. Kunstherzen gewinnen angesichts der drastisch gesunkenen Zahl an Spenderorganen ständig an Bedeutung. Mit ihrer Hilfe könne verhindert werden, dass Patienten auf der Warteliste sterben, sagte Herzchirurg Axel Haverich am Freitag in Hannover.
"Heartmate III" auch in Berlin, Leipzig und Bay Oeynhausen
Es gibt unterschiedliche Unterstützungssysteme verschiedener Hersteller. Bundesweit bekommen jährlich rund 1000 Menschen ein Kunstherz, davon etwa 100 an der MHH.
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Das neue Modell "Heartmate III" wird zunächst in acht Zentren weltweit eingesetzt, in Deutschland auch in Berlin, Leipzig und Bad Oeynhausen. Ein Pluspunkt des neuen Gerätes sind nach Angaben der Mediziner speziell bearbeitete Oberflächen, die weniger Blutgerinnselbildung zulassen. Zudem kann ein künstlicher Puls erzeugt werden. Dadurch soll das Thrombose-Risiko vermindert werden.
Ursprünglich galten Kunstherzen nur als Übergangslösung, bis ein Spenderherz zur Verfügung steht. Teils werden die Geräte aber auch dauerhaft eingesetzt, etwa bei alten Menschen, für die eine Transplantation nicht mehr infrage kommt. "Die normale Wartezeit auf ein Spenderherz beträgt leider drei bis fünf Jahre", sagte der Freiburger Herzchirurg Friedhelm Beyersdorf aus dem Wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Herzstiftung der dpa. (dpa)