Jahr für Jahr warten 11 000 verzweifelte Menschen in Deutschland auf ein passendes Spenderorgan. Wenn die Berichte über falsche Hirntodprognosen zutreffen, wird die kommende Bilanz zur Organspendewilligkeit für sie noch niederschmetternder ausfallen als im vergangenen Jahr: Da war ein Rückgang um 16 Prozent zu beklagen. Vor allem deshalb, weil einige wenige schwarze Schafe unter den Medizinern Akten manipulierten, um ausgewählten Patienten schneller zu einer Leber zu verhelfen.
Nun kommt der Verdacht auf, dass Teile der Ärzteschaft nicht hinreichend ausgebildet sind, Hirntod zu diagnostizieren – die Voraussetzung, um Organe entnehmen zu dürfen. Sicherlich: Auch das sind Einzelfälle. Aber das Vertrauen in die Organspende wird damit weiter schwinden. Eine verheerende Einsicht.