Berlin. Sich während der Schwangerschaft vegan zu ernähren, ist kein Problem - wenn ein paar Dinge beachtet werden. Der Vegetarierbund Deutschland erklärt, wie werdende Mütter auch mit rein pflanzlichen Nahrungsmitteln optimal versorgt werden und wann Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll sind.
Schwangere Frauen können gänzlich auf tierische Lebensmittel verzichten, wenn sie Nahrungsmittel gezielt auswählen und ihre Nährstoffversorgung regelmäßig vom Arzt überprüfen lassen. Das empfiehlt der Vegetariererbund Deutschland (Vebu) in Berlin. Sinnvoll sei außerdem eine kompetente Ernährungsberatung. Grundsätzlich sollten werdende Mütter, die sich vegan ernähren, ab dem vierten Schwangerschaftsmonat auf ihren um etwa 250 Kalorien erhöhten Energiebedarf achten und insbesondere Lebensmittel mit einer hohen Energiedichte essen. Dazu zahlen Gemüse, Obst, Vollkornwaren und Hülsenfrüchte.
Auch der Eiweißbedarf steigt ab dem vierten Monat um etwa 20 Prozent an. Gute Proteinlieferanten sind ebenfalls Hülsenfrüchte und Vollkorngetreide sowie Nüsse. Wichtig ist außerdem, ausreichend lebensnotwendige Fettsäuren aufzunehmen, die der Körper nicht selbst herstellen kann. Leinöl zum Beispiel liefert alpha-Linolensäure, in speziellen Algenölen ist Docosahexaensäure (DHA) enthalten.
Unerhitzte Frischkost liefert viele Vitamine
Vitamine bekommen Schwangere über Obst und Gemüse. Den erhöhten Vitamin-B-6-Bedarf zum Beispiel können sie unter anderem durch Bananen, Walnüsse, Avocados und Kohl decken, erläutert der Vebu. Ein Drittel bis die Hälfte der Ernährung sollte als unerhitzte Frischkost verzehrt werden.
Bei manchen Mineralstoffen können Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll sein. Das sollten werdende Mütter aber immer mit ihrem Arzt besprechen. Ratsam ist darüberhinaus, ausschließlich jodiertes Speisesalz zu verwenden. Mit Kalzium können sich Schwangere etwa über Sesammus, Amaranth und Grünkohl versorgen. (dpa)